Die deutsche Werbebranche verschärft ihre Regeln für Lebensmittelwerbung, die sich an Kinder richtet. Texte wie „mit Zusatz von Vitaminen und wertvollen Mineralstoffen“ oder „hoher Vollkornanteil für die körperliche Leistungsfähigkeit“ werden nicht mehr für Produkte verwendet, bei denen ein übermäßiger Verzehr im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung nachweislich nicht empfehlenswert ist.
Dabei handelt es sich vor allem um Produkte, die Zucker, viel Salz und einen relativ hohen Fettgehalt enthalten. Kinder unter 14 Jahren werden nicht mehr gezwungen, solche Werbebotschaften zu sehen, egal ob im Radio, Fernsehen, in sozialen Netzwerken oder anderswo, verspricht der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW).
Die Landwirtschafts- und Ernährungsministerin Julia Klöckner ist mit der Haltung der Werbetreibenden zufrieden. Sie hält es jedoch für höchste Zeit, die Regeln zu überprüfen und weiter zu verschärfen. Als besonders wichtigen Fortschritt sieht sie die Einbeziehung sozialer Medien in die Verhaltensregeln für Werbung sowie die Anhebung der Altersgrenze auf 14 Jahre (statt bisher 12 Jahre).
„Über die gesetzlichen Anforderungen hinaus“
Bereits seit 2009 gibt es Regeln, die im ZAW organisierte Werbewelt verpflichtet sich, in der kommerziellen Kommunikation alles zu vermeiden, was als Aufruf zu übermäßiger und einseitiger Beschimpfung interpretiert werden könnte. „Mit dieser persönlichen Verpflichtung, die ständig angepasst wird und der Entwicklung der Gesellschaft folgt, gehen Hersteller, Händler, Agenturen und Medien in der Lebensmittelwerbung deutlich über die gesetzlichen Anforderungen hinaus“, so das ZAW.
Ministerin Klöckner fordert die Länder auf, zu prüfen, ob die Verhaltensregeln eingehalten werden, da die Hauptverantwortung hierfür im Rahmen des Jugendmedienschutzstaatsvertrags liegt. Sollte die Werbewirtschaft in der Praxis anders agieren, schließt Klöckner einen weiteren rechtlichen Eingriff nicht aus.
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