1941 gab der 16-jährige Jef Dorpmans sein Debüt für die erste Mannschaft von Vitesse. Er gab nach neun Spielzeiten im Alter von nur 25 Jahren auf. Er liebt Fußball immer noch, aber er gibt auf, weil er das Training hasst. Er wird sich auf das Schiedsrichterwesen konzentrieren. Und das mit Erfolg, denn bereits 1957 war er als Schiedsrichter im Profifußball tätig.
Dorpmans ist seit vielen Jahren auch als internationaler Schiedsrichter tätig. In seiner letzten Saison leitete er das Spiel „La Partita della Lattina“ oder „The Match of the Can“.
Am 20. Oktober 1971 standen sich Borussia Mönchengladbach und Internazionale Milano in der zweiten Runde des Europapokals 1 gegenüber. Borussia Mönchengladbach wurde zum zweiten Mal in Folge Deutscher Meister, auf internationaler Ebene war dies jedoch noch unbekannt. Borussia deklassierte die Italiener mit Angriffsfußball. Besonders hervorzuheben ist das kreative Mittelfeld mit Günter Netzer, Jupp Heynckes und Ulrich Le Fèvre.
Theatralisch am Boden
Beim Stand von 2:1 köpfte Inter-Stürmer Roberto Boninsegna in der 28. Minute an die Seitenlinie. Dort erhält er etwas auf den Kopf: Es handelt sich um eine leere Cola-Dose, die von einem Zuschauer geworfen wurde. Auf Drängen seines Teamkollegen Sandro Mazzola fiel Boninsegna theatralisch zu Boden. Er wird zur Halbzeit ausgewechselt.
Die Borussia gewinnt mit 7:1 und wähnt sich bereits im Viertelfinale, auch wenn das Rückspiel noch nicht ausgetragen ist.
Die UEFA entschied jedoch, dass das Spiel aufgrund des Dosenvorfalls wiederholt werden muss, obwohl der Bericht von Dorpmans und UEFA-Beobachter Matt Busby den Vorfall nicht erwähnte. Die Deutschen sind wütend. Die Schwere von Boninsegnas Zustand wurde nicht bestätigt und vier Tage später erzielte der Stürmer im Meisterschaftsspiel gegen Hellas Verona erneut ein Tor.
Das Spiel muss mindestens hundert Kilometer entfernt ausgetragen werden. Die Wahl fiel auf Berlin und dort fiel kein Tor. Die Rückkehr nach Italien gewann Internazionale mit 4:2. Das bedeutet, dass die Mailänder weiter umbauen. Internazionale scheidet erst im Finale aus. Ajax ist mit 2:0 zu stark.
Nach dem Spiel war Schiedsrichter Dorpmans geistesgegenwärtig und nahm die Dose Cola mit nach Hause.
Der Arnhemmer bewahrte die Blechdose jahrzehntelang in seinem Haus auf, bis er sie dem Gelredome House of History schenkte. 2012 wurde die Dose auf Drängen der Deutschen von Vitesse zu Borussia Mönchengadbach transferiert, wohin auch die Reliquie gehört.
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