Deutscher Bundestag beschließt Sicherheitsgesetze nach Solingen-Anschlag

BERLIN (ANP/DPA) – Der Deutsche Bundestag hat einem neuen Paket von Sicherheitsgesetzen zugestimmt, das die Regierung von Olaf Scholz nach dem Solingen-Anschlag vor zwei Monaten vorgeschlagen hat. Mittlerweile ist unter anderem das Mitführen eines Messers bei öffentlichen Veranstaltungen verboten und die Regeln für Asylbewerber, die alle Rechtsmittel ausgeschöpft haben, werden strenger.

Auch wenn die Regierungsparteien im Parlament eine Mehrheit haben, ist die Verabschiedung des Pakets nicht sicher. Der Plan wurde innerhalb von Scholz‘ sozialdemokratischer SPD und den Grünen kritisiert, weil die Gesetze als zu streng für Migranten galten. Der CDU und der liberalen Regierungspartei FDP zufolge geht das Paket nicht weit genug. Laut deutschen Medien war der Abstimmung eine hitzige Debatte vorausgegangen.

Die neuen Maßnahmen sehen insbesondere vor, dass Asylbewerber keinen Anspruch auf Leistungen in Deutschland haben, wenn sie gemäß den Dublin-Abkommen bereits in einem anderen Land einen Asylantrag stellen mussten. Dies soll Menschen dazu ermutigen, das Land zu verlassen. Auch Sicherheitsdienste werden von mehr Möglichkeiten profitieren, etwa der Gesichtserkennung, um Daten aus dem Internet abzurufen.

Diese Gesetze sind eine Reaktion auf den Solingen-Anschlag Ende August. Ein Syrer, der alle Rechtsmittel ausgeschöpft hatte, erstach auf einer öffentlichen Party drei Menschen und verletzte acht. Der Messerangriff wurde vom Islamischen Staat für sich beansprucht. Die Berliner Regierung führte daraufhin auch Grenzkontrollen ein, um illegale Einwanderung zu überwachen.

Adelbert Eichel

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