Gegen Einwanderer und Kapitalismus, für Russland und den Sozialstaat. Das verteidigt die Partei von Sahra Wagenknecht (55). In Umfragen liegt sie bei rund fünfzehn Prozent, ein Zeichen dafür, dass der Trend zum Kommunismus in Ostdeutschland noch lange nicht vorbei ist.
Wagenknecht ist eine bekannte Persönlichkeit der deutschen Politik. Mit ihren kontroversen Positionen und der Verspottung anderer Politiker wird sie bei den Wahlen am kommenden Sonntag in Thüringen, Sachsen und Brandenburg sicher eine wichtige Rolle spielen. Hier liegt die AfD an der Spitze, wahrscheinlich gefolgt von Wagenknechts BSW-Partei, die rund fünfzehn Prozent der Umfrageergebnisse auf sich vereint.
Standpunkte
Ihre Ansichten als ausgesprochene linke Politikerin sind gelinde gesagt bemerkenswert. Sie steht Einwanderung sehr kritisch gegenüber, weil sie „schlecht für die Homogenität des Sozialstaates“ sei. Sie erwähnt auch, dass sie engere Beziehungen zu Russland aufrechterhalten und die „unterdrückerischen“ USA loswerden will, ohne zu berücksichtigen, dass Ostdeutschland jahrzehntelang von der damaligen Sowjetunion mit eiserner Faust kontrolliert wurde.
Wagenknecht brach mit der linksextremen Partei Die Linke, weil sie das Gefühl hatte, dass diese „ihr radikales Profil vernachlässige“. Ihrer Meinung nach verbeugte sich Die Linke zu sehr vor jungen Klimaaktivisten und vernachlässigte damit ihre Zielgruppe: Arbeiter und Arbeitslose. Sie ist außerdem eine starke Befürworterin der Ausweitung der Sozialversicherung und der Arbeitslosenunterstützung.
Kommunist der DDR
Wagenknecht wurde in der ehemaligen DDR geboren und trat 1989 der Kommunistischen Partei bei. Nach dem Fall der Berliner Mauer hielt sie weiterhin an ihren kommunistischen Ideen fest und kämpfte gegen den Einfluss des Kapitalismus. Kurios ist auch sein Widerstand gegen den Westen und die NATO. 1996 sagte sie in einem Fernsehinterview: „Mir wäre Ostdeutschland mit der Mauer lieber als die heutigen gesellschaftlichen Verhältnisse.“ »
Auffallend ist, dass deutsche Wähler, insbesondere im Osten, traditionelle Parteien zunehmend ignorieren und Parteien an den Extremen des politischen Spektrums bevorzugen. Die Sozialdemokraten von Olaf Scholz und die Christdemokraten der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel schneiden in den Umfragen schlecht ab. Für die Grünen sind die Erwartungen so schlecht, dass sie möglicherweise keine Sitze im Parlament gewinnen werden.
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