Deutschlands sozialdemokratische Innenministerin Nancy Faeser hat die als rechtsextrem geltende Zeitschrift Compact verboten. In vier Bundesstaaten wurden die Büros des Magazins sowie die Wohnungen von Eigentümern und Redakteuren durchsucht.
Laut Faeser ist das 2010 gegründete Medienunternehmen „ein entscheidender Sprecher der rechtsextremen Szene“ in Deutschland.
Nach Angaben des Ministers schürt die Zeitschrift „Hass gegen Juden, Menschen mit Migrationshintergrund und gegen die parlamentarische Demokratie“. An die Website Faeser vom Bundesinnenministerium behauptet weiter, dass Compact versuche, Menschen mit Migrationshintergrund als Bürger zweiter Klasse darzustellen, indem es sie mit kriminellen Aktivitäten und aggressivem Verhalten in Verbindung bringe.
Deutsche Geheimdienste haben Compact bereits im Jahr 2022 als undemokratisches Medienunternehmen eingestuft.
„Neue Rechte“
Das Magazin wird von seinem Gründer Jürgen Elsässer geleitet, der sich selbst als Mitglied der „Neuen Rechten“ versteht. Die rechtspopulistischen Ansichten des Magazins korrespondieren häufig mit den Positionen der Partei Alternative für Deutschland (AfD), etwa mit scharfer Kritik an der Migrationspolitik der Regierung und zuvor an der Regierung von Angela Merkel (2005–2021).
Die beiden AfD-Vorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla verurteilten das Verbot und nannten es Zensur und einen schweren Angriff auf die Meinungsfreiheit. Laut AfD missbraucht Ministerin Faeser ihre Befugnisse, um eine regierungskritische Berichterstattung zu unterdrücken.
Sie lehnt „Debatte und Meinungsvielfalt“ ab. Die AfD war bei der Europawahl im vergangenen Monat mit fast 16 Prozent der Stimmen die zweitgrößte Partei des Landes.
„Extremer Zombie-Guru. Begeisterter Web-Liebhaber. Leidenschaftlicher Bierfanatiker. Subtil charmanter Organisator. Typischer Kaffee-Ninja.“