Das von der Linken abgespaltene Bundestagsabgeordnetebündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hat bei der Europawahl die deutsche Fünf-Prozent-Hürde überschritten und kann sechs Mandatsträger nach Straßburg und Brüssel entsenden. Der BSW ist damit gleich groß wie die bayerische CSU und verfügt sogar über einen Sitz mehr als die nationalliberale FDP.
Entgegen der deutschen Tradition ist das Bündnis Sahra Wagenknecht um einen charismatischen Politiker herum strukturiert. Sahra Wagenknecht (°1969) war Mitglied des Europäischen Parlaments (2004-2009), heute Mitglied des Bundestags.
2023 verließ sie mit zehn Kollegen die sozialistische Parteifraktion Die Linke, bei der sie zunächst Karriere gemacht hatte.
Im Januar 2024 gründete sie ihre eigene Partei, die ihren Namen trägt. Durch diesen „Austritt“ verlor die Partei „Die Linke“ ihren Fraktionsstatus und wurde in den Rang einer Fraktion im Berliner Bundestag mit weitaus geringeren Möglichkeiten zurückgestuft .
BSW wird als „konservativ links“ beschrieben, wirtschaftlich linksgerichtet, aber mit stark sozialkonservativen Ansichten. Die Wählerstudie wird zeigen, ob sich die Vorhersage, dass es dem BSW gelungen sei, der rechtsextremen AfD (die 15 europäische Sitze gewann) Wähler zu stehlen, mit seinen Migrationspositionen bewahrheitet habe.
Laut ARD befürworten 86 Prozent der aktuellen BSW-Anhänger die Idee von mehr Sozialpolitik und weniger Einwanderung. Es ist klar, dass es dem BSW gelungen ist, eine politische Lücke zu schließen.
Diese eurokritische Partei will gegebenenfalls europäische Regeln zugunsten ihrer eigenen deutschen Regeln ignorieren. Seine konservative Position kommt daher vor allem im Bereich der Einwanderung zum Ausdruck: Der BSW möchte, dass Asylbewerber ihr Verfahren an den Außengrenzen der EU oder sogar außerhalb der EU absolvieren.
Mit seinen sechs gewählten Vertretern im Europäischen Parlament möchte sich der BSW höchstwahrscheinlich der linken Bewegung im Europäischen Parlament anschließen, derselben Fraktion, in der auch die drei gewählten Vertreter der Linken ihre Heimat haben werden, genau wie die belgische PVDA. /PTB (was im Europäischen Parlament von einem auf zwei Sitze erhöht wird).
Es bleibt jedoch abzuwarten, ob dies tatsächlich geschieht.
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