Im vergangenen November diskutierten hochrangige AfD-Politiker, Neonazis und Wirtschaftsführer heimlich über Pläne zur Massenvertreibung von Millionen Deutschen. Dies würde auf rassistischen Kriterien basieren, selbst wenn Menschen einen deutschen Pass hätten.
Die Nachricht wurde von der deutschen Rechercheplattform Correctiv enthüllt, die behauptet, beim Potsdamer Treffen verdeckt anwesend gewesen zu sein.
Bedenken des Vizekanzlers
Die Nachricht von diesen geheimen Plänen kommt in einer Woche, in der die deutsche Politik ohnehin besonders durch große Proteste und Bauernstreiks herausgefordert wird. Es gibt eine große Unzufriedenheit, die die AfD wachsen und wachsen lässt.
Bundesminister und Vizekanzler Robert Habeck sagte vor drei Tagen, er sei besorgt darüber, dass jetzt Dinge gesagt würden, die bisher undenkbar gewesen seien. „Es besteht die Gefahr, dass in der deutschen Demokratie etwas schiefgeht“, sagte er.
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Die AfD führt die Umfragen an
Obwohl es sich hierbei um fantasievolle Projekte handelt, müssen sie laut Politikwissenschaftler Dirk Rochtus von der KU Leuven ernst genommen werden. „Im September werden die Einwohner von drei ostdeutschen Bundesländern zur Wahl gehen. Die AfD führt dort derzeit die Meinungsumfragen mit durchschnittlich 30 Prozent an, es ist also nicht ausgeschlossen, dass sie innerhalb eines Monats nach diesen Bundesländern an die Macht kommt bzw innerhalb des Vorstandes kommen könnte.
Laut Rochtus sagt das viel über die Stimmung mancher Menschen aus. „Wenn die AfD an die Macht kommt, oder besser gesagt, in die Regierung eines Landes einsteigt, könnte es durchaus sein, dass sich eine Mischung dieser Projekte mehr oder weniger entwickelt oder fortsetzt.“
Reichburger
Bei dem Treffen war auch der österreichische Extremist Martin Sellner anwesend. In der Vergangenheit war er in der Identitären Bewegung in Österreich aktiv. „Er sagt, Europa gehöre den Europäern. Also der weißen Rasse, um es kurz zu sagen“, sagt Rochtus. „Er ist auch in sozialen Medien wie YouTube und Instagram aktiv und schreibt für rechtsextreme Verlage und Zeitschriften.“
Ein solches Treffen hat Rochtus in Potsdam noch nie erlebt. Dem kommt seiner Meinung nach die Verschwörung des sogenannten Reichsbürgers am nächsten. Im Dezember 2022 wurde ein Reichsbürger-Netzwerk aufgelöst. „Das sind Menschen, die immer noch glauben, dass es das Deutsche Reich noch gibt. Da sind etwa 20.000, die sich so nennen und die Bundesrepublik ablehnen wollen.“
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Unterlassungsverfahren
Die Entdeckung dieses Treffens könnte erhebliche Folgen für die AfD haben, glaubt Rochtus. „Ein Verbotsverfahren kann eingeleitet werden. Es wird Jahre dauern, aber die Partei kann abgeschafft werden. Das bringt natürlich auch Wasser auf die Mühlen der Gegner, die jetzt sagen, der Partei sei nicht zu trauen. Die ganze Geschichte wird weiter an Fahrt gewinnen.“ .“
Die AfD sagt, sie wisse nichts von der Diskussion um Massenabschiebungen und sagt, ihre Positionen zur Einwanderung hätten sich nicht geändert.
Unter jedem anderen Namen überleben
Die logische nächste Frage ist natürlich: Wenn die Partei verboten wird, kann sie dann nicht einfach unter einem anderen Namen neu starten? „Das ist natürlich immer möglich. Aber auch hier gibt es viel Strukturarbeit und wir verlieren auch die Stärken der Partei.“
Rochtus sieht aber auch Chancen für einen positiven Ausgang einer neuen AfD. „Die Partei kann dann der Bevölkerung sagen: ‚Sehen Sie, das Establishment will uns zermalmen, es will uns zum Schweigen bringen.‘ Natürlich kann sich die Partei auch als Märtyrer oder Märtyrer positionieren. Ein solches Verbotsverfahren hat also zwei Seiten.
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