Mercedes-Benz muss mehr als 100.000 Diesel-Pkw aus deutschen Werkstätten zurückrufen. Die Autos würden nicht den europäischen Vorschriften zur Abgastechnik entsprechen.
Gegenüber der Nachrichtenagentur dpa bestätigte das Unternehmen, dass das Kfz-Bundesamt einen Rückruf angeordnet habe. Es wird geschätzt, dass davon eine „niedrige sechsstellige Anzahl“ an Autos betroffen ist.
Der Rückruf betrifft mehrere Dieselautos, die die Euronorm 5 und 6b erfüllen, Standards, die die Menge an Emissionen eines Autos angeben. Mercedes-Benz muss bei diesen Fahrzeugen ein Software-Update durchführen.
Softwareanpassung
Das Problem betrifft Softwareeinstellungen, die die Abgaskontrollfunktionen bei bestimmten Temperaturen deaktivieren. Laut Autoherstellern geschieht dies, um Motorschäden zu vermeiden. Europas oberstes Gericht entschied im vergangenen Jahr, dass ein solcher Eingriff nur zulässig sei, wenn keine anderen Lösungen zur Verfügung stünden.
Das Kraftfahrtbundesamt entschied daraufhin, dass Mercedes-Benz bestimmte Parameter anpassen müsse, um dem Urteil nachzukommen, sagte eine Sprecherin des Autoherstellers.
Entschädigung
Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe entschied im vergangenen Sommer, dass Deutsche, die einen Dieselwagen mit defekter Abgasreinigungsanlage besitzen, eine Entschädigung erhalten können. Auch in den Niederlanden gibt es Entschädigungsmöglichkeiten.
Der Rückruf gilt nicht für Dieselmotoren, deren Software so verändert wurde, dass sie in Testprogrammen besser abschneiden (Schummeldieselmotoren).
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