Ein geselliger und entspannter Niederländer wird in Deutschland etwas schockiert sein. Man merkt es schon, wenn man dort einkauft, aber wenn man Geschäfte macht, ist es ganz klar. Deutsche sind höflich und freundlich, verhalten sich aber recht förmlich.
Das tun Sie nicht, und Sie tun es auch nicht, es sei denn, Sie verstehen sich wirklich gut (das braucht Zeit). Obwohl auf deutschen Visitenkarten in der Regel der vollständige Vorname angegeben wird, heißt das nicht, dass deutsche Geschäftspartner auch mit Vornamen angesprochen werden, also tun Sie das nicht! Beginnen Sie Gespräche immer mit „Herr“ oder „Frau“. Wenn eine Person einen Titel („Doktor“ oder „Professor“) trägt, muss dieser vor dem Nachnamen („Frau Doktor…“) verwendet werden. Hinterlassen Sie immer Ihre Visitenkarte, auch wenn die Person nicht da ist. Persönliche Angelegenheiten sind für einen Deutschen unerheblich und auch einen Termin zum Mittagessen sollte man nicht sofort vereinbaren. Junge Deutsche wirken etwas niederländischer, etwas ungezwungener.
Geschäfte machen
Generell gelten deutsche Geschäftsbeziehungen als angenehme und sehr zuverlässige Geschäftspartner. Charakteristisch sind eine konsequente Planung und klare Regeln. Laut vielen Kunden, die in Deutschland Geschäfte machen, muss man sich wie ein Deutscher fühlen und denken, wenn man dort Geschäfte machen möchte. Wichtig sind außerdem gute Deutschkenntnisse sowie eine gute Vorbereitung auf Verhandlungsgespräche. Beim Export von Waren muss außerdem berücksichtigt werden, dass der deutsche Verbraucher großen Wert auf Qualität legt. Für einen Deutschen ist das nie genug: Er will immer die beste Qualität.
Sprache
Ein aufrichtiger Versuch, Deutsch zu sprechen, wird sehr geschätzt. Viele Deutsche finden den niederländischen Akzent sehr charmant. Sofern die Unterlagen in deutscher Sprache verfasst sind, müssen diese in gutem Deutsch verfasst sein.
Termin
Ein Deal ist ein Deal! Es einmal zu vergessen ist fatal. Die Einhaltung der vereinbarten Zeit ist selbstverständlich. Anders als in den Niederlanden üblich, erfolgt der erste geschäftliche Kontakt vorzugsweise schriftlich und nicht telefonisch. Generell ist der deutsche Gesprächspartner sehr gut vorbereitet und die Absprachen werden ausführlich protokolliert.
Verhandlungen
Bitte nehmen Sie sich hierfür Zeit! Anders als die Niederländer, die es schnell erledigen wollen, dauern Vertragsverhandlungen in Deutschland oft lange. Alles, absolut alles, wird aufgezeichnet. Deutsche treffen Entscheidungen auf der Grundlage konkreter Fakten; Ein attraktiver Prospekt überzeugt nur dann, wenn er von Zahlen, Produktanalysen, Marktforschungsergebnissen und anderen Recherchen begleitet wird. Berücksichtigen Sie bei der Einreichung eines Vorschlags die Gesetze und Bedingungen und zeigen Sie, dass Sie sich damit auskennen (es gelten viele Regeln und Bedingungen).
Unternehmenskultur
Die niederländische Unternehmenskultur ist von Natur aus konsensorientiert, während deutsche Unternehmen über eine starke Hierarchie und klar definierte Verantwortlichkeiten verfügen. Jeder hat seinen eigenen Raum, in dem andere sich nicht zeigen dürfen, genauso wie sie andere in ihrem Raum allein lassen. Aufgrund dieser starken Hierarchie muss man auf der richtigen Ebene einsteigen. Als Vertreter landen Sie bei den ersten Verhandlungen nicht automatisch beim Geschäftsführer.
Kleidung
Die Deutschen sehen im Allgemeinen gepflegt aus. Die Menschen kleiden sich im Allgemeinen recht formell: Männer in formellen Anzügen, Frauen in Anzügen oder Kleidern. Bei beruflichen Kontakten empfiehlt es sich, konventionelle Kleidung zu tragen (kein Pullover mit Hose oder halb lässig/halb konventionell).
Viel Spaß in Deutschland und bereite dich gut vor.
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