Bis 2050 könnten drei Viertel der Haushalte mit Solaranlagen autark sein

Wissenschaftler haben berechnet, dass 75 % der europäischen Haushalte bis 2050 allein mit Solarmodulen auf dem Dach autark sein könnten.

Eine neue wissenschaftliche Studie deutet auf eine rosige Zukunft der Solarenergie hin. Laut deutschen Forschern dürften derzeit 53 Prozent der Gebäude in Europa zur Stromerzeugung vollständig auf Solarenergie angewiesen sein. Im Jahr 2050 wird dieser Anteil bis zu 75 Prozent betragen. Wissenschaftler haben die Möglichkeit einer Autarkie von 41 Millionen Gebäuden untersucht. Die Ergebnisse sind erschien in der Zeitschrift Joule.

Große Dächer in den Niederlanden

Es gibt große Chancenunterschiede zwischen den europäischen Regionen, was teilweise auf Unterschiede in der Anzahl der Sonnenstunden zurückzuführen ist. Aber auch der architektonische Stil der Gebäude spielt eine große Rolle. Laut der Studie gehören die Niederlande neben Dänemark, Slowenien, Frankreich und Deutschland zu den Ländern mit den größten Dächern und bieten somit mehr Platz für Solaranlagen.

Bei der Berechnung berücksichtigen die Forscher eine Effizienzsteigerung von Solarmodulen durch technologische Verbesserungen. Wissenschaftler gehen außerdem davon aus, dass der Strombedarf nicht sinken wird und die Auswirkungen von Energiespeichertechniken nicht so groß sein werden.

Off-Grid ist nicht billiger

Ob es sich für Hausbesitzer lohnt, komplett vom Stromnetz zu trennen, ist eine andere Frage. Forscher gehen davon aus, dass dies immer zu höheren Kosten führt. Wenn Gebäudeeigentümer bereit wären, bis zu 50 % höhere Kosten zu zahlen, könnten bis 2050 zwei Millionen Gebäude vom Netz verschwinden, schätzen Forscher. „Aber auch im Jahr 2050 ist die Trennung vom Stromnetz nicht die wirtschaftlich günstigste Entscheidung“, sagen Hauptautor und Energieökonom Max Kleinebrahm.

Er weist auf einen weiteren Nachteil hin. „Makroökonomisch gesehen wäre es weniger effizient, wenn viele Haushalte das Netz verlassen würden, anstatt es zu unterstützen“, sagte Kleinebrahm. Auch ein Massenabzug aus dem Stromnetz könnte die Energiepreise in die Höhe treiben.

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Helfried Beck

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