Die deutsche Bauwirtschaft braucht 50 Milliarden Euro an Konjunkturmaßnahmen, um aus der Flaute herauszukommen, schätzt die Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IGBAU). Höhere Zinsen und stark gestiegene Materialkosten setzen die deutsche Bauwirtschaft unter Druck, die laut Gewerkschaftsvorsitzender Robert Feiger in ernsthafte Schwierigkeiten geraten könnte.
„In der jüngsten Vergangenheit wurden Konjunkturprogramme mit großem Erfolg aufgelegt. „Es ist wieder soweit“, sagte Feiger der Bild am Sonntag. „Der Wohnungsbau droht zusammenzubrechen“, fügte er hinzu. „Die Bauraten sinken weiter, während die Bevölkerung wächst.“
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Die Baugewerkschaft richtet den Appell im Vorfeld eines Gipfeltreffens mit der Bundesregierung zur Wohnungsnot, das am Montag stattfinden wird. Berlin will 400.000 Wohnungen pro Jahr bauen, doch dieses Ziel wurde letztes Jahr nicht erreicht und dürfte auch in diesem Jahr nicht zu erreichen sein.
Investieren
Der starke Anstieg der Kredit- und Baukosten wird durch sinkende Immobilienpreise ausgeglichen, wodurch Investitionen in neue Projekte weniger attraktiv werden. Der führende deutsche Immobilieninvestor Vonovia kündigte kürzlich an, den Bau von 60.000 Wohnungen einzustellen, da deren Bau derzeit unrentabel sei.
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Auch für Immobilieninvestoren in den Niederlanden sind hohe Zinsen ein Problem. Certitudo de Den Bosch, das an mehreren Projekten zur Lieferung Hunderter Häuser beteiligt war, wurde letzte Woche für bankrott erklärt. Das Unternehmen sagte, viele Immobilienprojekte seien aufgrund steigender Kosten ins Stocken geraten.
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