Der deutsche Bischof Franz Josef Overbeck forderte im Rahmen der Synode zur Synodalität eine in Deutschland nicht unumstrittene Verständigung über den Synodalen Weg. Sein Kollege Bertram Meier plädiert für einen „radikalen Mittelweg“ der Kirche.
Der Essener Bischof Franz Josef Overbeck hält den Synodalen Weg für überlebenswichtig für die Kirche in Deutschland. „Wenn wir inkonsequent sind, werden wir niemanden überzeugen“, sagte er kürzlich vor Journalisten, berichtet die Nachrichtenagentur KNA.
Zwei Prozesse
Der Synodale Weg und die Synodalitätssynode haben einen ähnlichen Namen, sind aber zwei unterschiedliche Prozesse. Der Synodale Weg ist der Reformprozess, den die deutsche Kirche 2019 begonnen hat, um nach der Missbrauchskrise das Vertrauen der Menschen zurückzugewinnen. Die Synode zur Synodalität ist der Prozess des Zuhörens und der Unterscheidung, den Papst Franziskus für die gesamte Kirche verkündet hat.
Der Synodale Weg ist nicht unumstritten, da darin oft tiefgreifende Veränderungen thematisiert werden, etwa die direkte Beteiligung der Laiengläubigen an den Bischofsweihen und die Abschaffung des obligatorischen Priesterzölibats. Dieser Vorgang wird auch im Vatikan mit Argwohn betrachtet; Rom hat die Deutschen bereits mehrfach aufgefordert, die Dinge nicht leichtfertig zu ändern.
Drastischer Rückgang
Laut Overbeck war es nicht nur der Vertrauensverlust in die Kirche nach der Missbrauchskrise, der zum Synodalen Weg führte. Der drastische Rückgang der Zahl der Priester erfordert auch ein Nachdenken über die Zukunft eines stark säkularisierten Deutschlands.
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