Naive Kunden konnten Cremes, Puder und Elixiere kaufen, die radioaktive Substanzen enthielten – und die Werbung versprach Gesundheit, Schönheit und nicht ganz ewiges Leben.
In Deutschland stellte die Berliner Firma Auergesellschaft ab den 1920er Jahren Zahnpasta Doramad her, die radioaktives Thorium enthielt. Nach Angaben des Unternehmens sorgt die Substanz für strahlend weiße Zähne und gesundes Zahnfleisch und erhält starke Zähne ein Leben lang.
Der Amerikaner verliert seinen Kiefer
Mit der Zeit stellte sich jedoch heraus, dass die Einnahme radioaktiver Produkte eine schlechte Idee war. Eines der schlimmsten Beispiele kommt aus den Vereinigten Staaten.
Nachdem er drei Jahre lang das radiumhaltige Schmerzmittel Radithor eingenommen hatte, erkrankte der amerikanische Industrielle Eben Byers schwer.
Zuerst verlor er seine Haare, dann seine Zähne, dann seinen gesamten Kiefer. Er starb schließlich im Jahr 1932.
Allerdings wurden solche Geschichten durch den Werbeboom für radioaktive Wundermittel überschattet. Für die Auergesellschaft übertraf der Zahnpastaabsatz in den 1930er Jahren alle Erwartungen, weshalb die Deutschen 1944 auf der Suche nach Thorium nach Frankreich gingen.
Die Begeisterung für radioaktive Produkte verschwand erst nach den Atombomben von Hiroshima und Nagasaki im Jahr 1945.
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