Autofahren ist bereits teuer, aber laut einem deutschen Professor können es sich immer noch zu viele Menschen leisten. Er plädierte für einen Literpreis von 100 Euro für Kraftstoff. Das sei der Preis des Klimaschutzes, sagt er.
Der Vorschlag stammt von Gregor Bachmann, Professor für Bürgerliches Recht und Gesellschaftsrecht an der Humboldt-Universität in Deutschland. Auf Twitter deutete er an, dass die globale Erwärmung nur dann wirklich verlangsamt werden könne, „wenn Autofahren den Geldbeutel belastet“. Laut Bachmann würde dies erst bei einem Benzinpreis von 100 Euro pro Liter passieren.
Jetzt privilegiert
Bachmann schreibt: „Erst wenn der Liter 100 Euro oder mehr kostet, werden sich unsere Mitbürger nach und nach fragen, ob wir endlich auf das Auto verzichten können.“ Hier können sich die Ärmsten bereits ein Auto leisten. Jeder, der ein Auto fährt, ist ohnehin privilegiert – die Maßnahme wird daher vor allem die untere Mittelschicht treffen. Autofahren muss weh tun, um den Übergang zu CO2-freundlicheren Verkehrsmitteln zu forcieren.“
Zur deutschen Zeitung Bild Bachmann sagte: „Das ist (leider) der Preis für den Klimaschutz.“ Das Problem bei der Veränderung der Mobilität besteht darin, dass wir uns an Wohlstand für alle gewöhnt haben. Dies kann jedoch nur von allen finanziert werden, da es zu Lasten des Planeten und damit Dritter geht.
Autofahrer sind faul
Viele Deutsche denken, sie seien auf ihr Auto angewiesen. Der Umstieg auf den ÖPNV wäre mangels Angebot auch bei vorhandenem Willen nicht möglich. Bachmann sieht das anders: Ihm zufolge sind diese Leute einfach zu faul. „Auch auf dem Land gibt es Busse und Bahnen. Natürlich fahren sie nicht alle fünf Minuten dorthin, aber das ist der Preis, den man zahlen muss, wenn man sich ein Haus im Grünen leisten will“, erklärt der Juraprofessor.
Geschehen auf Twitter
Bachmann wurde unmittelbar nach der Veröffentlichung seines Tweets auf Twitter kritisiert, woraufhin er seinen ursprünglichen Beitrag löschte. „Natürlich sind 100 Euro alles andere als realistisch“, antwortete er. „Aber der CO2-Preis muss eindeutig sehr hoch sein“, schrieb er in einem neuen Twitter-Beitrag. „Anscheinend können wir den Deutschen alles wegnehmen, außer ihrem Bier und ihrem Auto“, witzelte er.
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