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Die deutsche Gewerkschaft Verdi hat am Dienstag die Mitarbeiter von zehn Amazon-Verteilzentren in Deutschland zum Streik aufgerufen. Der Streik fällt mit dem Amazon Prime Day zusammen, zwei Tagen, an denen Kunden der Online-Shop-Gruppe mit erheblichen Rabatten online einkaufen können. Die Rabattaktion wird häufiger für Streiks genutzt, aus Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen bei Amazon.
Laut Verdi erkennt Amazon keine Tarifverträge im Einzel- und Versandhandel an. „Nur Tarifverträge bieten den Arbeitnehmern verbindlichen Schutz vor Willkür im Unternehmen und sind ein Zeichen der Anerkennung der harten Arbeit, die die Arbeitnehmer täglich leisten“, plädiert die Gewerkschaft, die die Anerkennung unter anderem durch den Streik durchsetzen will Andere. Auch ein höheres Gehalt gehört zu den Voraussetzungen. Da Amazon-Mitarbeiter nicht unter einen Tarifvertrag fallen, würden sie Hunderte Dollar weniger verdienen, als wenn sie für ein tarifgebundenes Unternehmen arbeiten würden.
Amazon weist darauf hin, dass das Einstiegsgehalt für Logistikmitarbeiter ab September 14 Euro pro Stunde betragen wird. Dazu zählen auch Boni. Darüber hinaus gäbe es weitere Vorteile für das Personal. Das Unternehmen hatte zuvor erklärt, dass es davon ausgeht, dass die Streiks keine Auswirkungen auf die Lieferungen an Kunden haben werden.
Auch in Großbritannien streiken Lagerarbeiter. Dies betrifft neunhundert Mitarbeiter in Coventry, England. Sie streiken von Dienstag bis Donnerstag und legen morgens und abends jeweils zwei Stunden lang ihre Arbeit nieder. Grund dafür sind die Löhne der Lagerarbeiter, die nach Angaben der Gewerkschaft GMB von 11 bis 12 Pfund pro Stunde auf 15 Pfund (umgerechnet 17,55 Euro) pro Stunde erhöht werden müssen.
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