Der pensionierte LKW-Fahrer ist in meiner üblichen Strandbar düster über das ruhige Wetter. Sein früherer Arbeitgeber verlangt nicht mehr, ihn zu ersetzen. Er nimmt es nicht persönlich: Die Logistikbranche ist immer die Erste, die konjunkturelle Wellen bemerkt.
Sein vorerst letzter Job sei eine Rückreise nach Rumänien mit allerlei leckeren Umwegen gewesen, sagte er und dachte an eine Tasse Kaffee. Großartig, genau wie die vorherige Reise nach Spanien.
Luxus
Sie müssen ihn nicht um eine einfache Reise nach Deutschland bitten, das ist so. Als Rentner hat er diesen Luxus. Und seit seinem 65. Geburtstag darf er nicht mehr nach Italien reisen. Zu alt, um einen LKW zu fahren. Er schüttelt den Kopf. Verrückte Regierung dort.
Er saß bewusst alleine an der Strandbar. Er hatte nie das Bedürfnis, sich an den großen Stammestisch zu setzen, an dem wie immer scharfe politische Meinungen mit großer Sicherheit und ohne Begründung verkündet werden.
Verdienen
Er hat in seinem Leben im Truck genug von der Welt gesehen, um zu wissen, dass die Dinge selten so schwarz und weiß sind wie hier. Wen kennen Sie sonst noch von niederländischen Truckern, die in ihren Anfängen ihr Glück in der Schweiz und in Skandinavien versuchten, weil sie dort viel mehr verdienen konnten? Wer erinnert uns noch an die massenhaft ausgewanderten niederländischen Bauern? Natürlich niemand.
Eifersüchtig
Wer würde nicht im Ausland arbeiten, wenn er genug verdienen könnte, um seine Familie zu ernähren, und im eigenen Land wenig oder gar nichts? Er stimmt ihnen zu. Er scheint sogar ein wenig neidisch auf dieses Leben. Wochen- oder sogar monatelang ganz Europa zu durchqueren, wie wunderbar wäre das.
Besser als darüber nachzudenken, wohin man am nächsten Morgen radeln soll.
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