NATO-Staaten verwandeln Vilnius vor dem Gipfel in eine Festung

Sechzehn NATO-Staaten haben bereits etwa tausend Soldaten entsandt, um den Gipfel vom 11. bis 12. Juli zu sichern. Im Einsatz sind Kampfflugzeuge, Spezialkräfte, Drohnenabwehrtechnik und fortschrittliche Flugabwehrsysteme. Deutschland schickt beispielsweise Patriot-Luftverteidigungssysteme und Spanien das NASAMS-System.

„Es wäre höchst unverantwortlich, unseren Luftraum ungeschützt zu lassen, wenn Biden und die Führer von 40 Ländern eintreffen“, sagte der litauische Präsident Gitanas Nausėda. Sein Land verdreifacht die Zahl der Grenzschutzbeamten an der Grenze zu Russland und Weißrussland und erhält Verstärkung aus Lettland und Polen. Diese Länder entsenden zudem zusätzliche Polizisten, um die Hauptstadt Vilnius zu sichern.

Provokation

Die litauischen Behörden erwarten während des Gipfels „Provokationen“ an der Grenze. Es können beispielsweise plötzlich dort auftauchende Militärfahrzeuge oder eine große Zahl von Migranten sein, die versuchen, die Grenze zu überqueren.

Am Flughafen Vilnius lässt der Einsatz deutscher Patriot-Systeme erahnen, welche militärischen Risiken damit einhergehen. Einige Einheiten sind in Richtung Kaliningrad stationiert, einem russischen Territorium zwischen Polen und Litauen. Andere Flugabwehrsysteme sind in Richtung Weißrussland, einem Verbündeten Russlands, positioniert.

Vierter Gipfel

Die NATO hält in Vilnius ihren vierten Gipfel seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine ab. Neben den Staats- und Regierungschefs der NATO-Staaten wird auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet. Er hofft auf ein klares Signal, dass sein Land dem Nachkriegs-Militärbündnis mit Russland beitreten kann.

Litauen führt im Vorfeld des Gipfels auch Grenzkontrollen zu anderen EU-Ländern durch. Das öffentliche Leben wird nächste Woche in Teilen von Vilnius geschlossen. Der Bürgermeister teilte den Bewohnern mit, dass sie die Stadt vorübergehend verlassen können, wenn sie aufgrund der strengen Sicherheitsmaßnahmen keinen Belästigungen ausgesetzt sein wollen.

Mariele Geissler

"Twitter-Praktizierender. Bier-Evangelist. Freiberuflicher Gamer. Introvertiert. Bacon-Liebhaber. Webaholic."

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert