Während der chinesische Ministerpräsident Li Qiang heute Bundeskanzler Olaf Scholz besucht, versucht Deutschland, seinem größten Handelspartner näher zu kommen. Laut dem deutschen Korrespondenten Derk Marseille sind die deutschen Regierungsparteien über ihre Haltung gegenüber China stark gespalten. Berlin fehlt eine einheitliche Strategie. „In Deutschland wird die Beziehung als Balanceakt beschrieben.“
Deutschland bewegt sich auf einem schmalen Grat zwischen harten Fällen und weichen Menschenrechten. Eine wichtige Tatsache ist, dass China der größte Handelspartner Deutschlands ist und Deutschland daher stark von diesem Land abhängig ist. Nicht nur, weil es ein wichtiger Absatzmarkt für deutsche Autos ist, sondern auch, weil Deutschland zur Herstellung chinesische Rohstoffe benötigt Energiewende um festzustellen.
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Deutschland scheine je nach den Umständen härtere und weichere Positionen einzunehmen, sagt Marseille. In Bezug auf die Abhängigkeit werden die Nachteile des Verhältnisses milder formuliert, „aber sobald es möglich ist, wird Deutschland auch auf China zurückgreifen“. Vor einigen Monaten etwa brachte die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock das Thema Menschenrechte in China zur Sprache. Aber jetzt stehe es definitiv nicht ganz oben auf der Tagesordnung, sagt Marseille.
Wirtschaft, Geopolitik
Gegenleistung: China will natürlich auch etwas von Deutschland. Es stehen nicht nur wirtschaftliche Interessen auf dem Spiel, sondern auch geopolitische Interessen. Beispielsweise steht Berlin tatsächlich im Kreuzfeuer der beiden wichtigsten Handelspartner China und USA, die miteinander verfeindet sind. Laut Marseille ist das Ziel Chinas klar: das wichtigste und einflussreichste Land der Welt zu werden. Und Deutschland sei „ein wichtiger Partner mit enormem Potenzial“.
Deutsche Division
Doch während Scholz den China-Besuch bereits als politischen Erfolg verkauft (reden wir doch, oder?), sind sich deutsche Politiker über die Haltung gegenüber China tief uneinig. „Tatsächlich hat jede Partei eine andere Meinung dazu.“ Aber, sagt Marseille, Deutschland und China waren eine Zeit lang am Boden in Bezug auf die SpracheGegenseitige Besuche sind daher reiner Gewinn.
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Nach Angaben des Korrespondenten entwickelt Deutschland seit einem Jahr eine China-Strategie. Obwohl fast alle Ministerien bereits einen Bericht zu diesem Thema erstellt haben, gibt es noch keine einheitliche, von allen Parteien akzeptierte Kanzleistrategie.
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