Der Unternehmer | Deutsche Tarifparteien einigen sich auf 2,5 Millionen…

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Nach monatelangen Streiks und mehreren Verhandlungsrunden haben sich deutsche Gewerkschaften und Arbeitgeber auf einen Tarifvertrag geeinigt. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von zwei Jahren und gilt für 2,5 Millionen Menschen, die im öffentlichen Sektor arbeiten, etwa Busfahrer, Feuerwehrleute und Ärzte. In Deutschland kam es in den vergangenen Monaten mehrfach zu Streiks wegen fehlender Einigung.

PA

23. April 2023

Um den Inflationsanstieg der letzten Monate auszugleichen, erhalten Arbeitnehmer zunächst einen steuerfreien Betrag von 3.000 Euro. Die Auszahlung erfolgt in Raten ab Juni. Ab März 2024 erhöht sich das Gehalt um weitere 200 Euro brutto pro Monat, gefolgt von einer Gehaltserhöhung von 5,5 %. Mitglieder von Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften müssen den neuen Tarifvertrag noch akzeptieren.

Dank der Vereinbarung werde beispielsweise eine Reinigungskraft, die im öffentlichen Sektor arbeitet, künftig mehr als 13 % mehr verdienen, betont die deutsche Innenministerin Nancy Faeser. Verdi-Chef Frank Werneke spricht von „der größten Lohnerhöhung in der Nachkriegsgeschichte des öffentlichen Dienstes“.

5 Milliarden Euro

Aber eine solche Vereinbarung hat ihren Preis. Die Gesamtkosten für den Bund belaufen sich auf knapp 5 Milliarden Euro. „Wir sind den Gewerkschaften so weit entgegengekommen, wie wir es in einer schwierigen Haushaltssituation verantworten konnten“, sagte Faeser.

Doch auch die Kommunen müssen in die Tasche greifen, sie rechnen mit einem Vielfachen dieser Kosten. Die Präsidentin des Bundesverbandes kommunaler Arbeitgeberverbände Karin Welge spricht vom „teuersten Tarifvertrag aller Zeiten“. Deutsche Städte und Gemeinden sind knapp bei Kasse, und Welge sagt, die Arbeitgeber seien mit dem Kompromiss „an die finanzielle Belastungsgrenze“ geraten. Aber das Gesamtpaket sei „etwas, auf das man stolz sein kann“, sagt sie.

Helfried Beck

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