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Limburg und Niederösterreich werden ihr Wissen und ihre Erfahrungen austauschen, um die Kosten innerhalb der Gesundheitskette zu kontrollieren und die Zugänglichkeit der Gesundheitsversorgung aufrechtzuerhalten.
Zu diesem Zweck sehen sie Chancen für eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit rund um europäische Programme und Lobbyarbeit in Brüssel. Niederösterreich und das Land Limburg haben letzte Woche in Maastricht bei einem Arbeitsbesuch einer österreichischen Delegation in Limburg eine Einigung erzielt.
Niederösterreich hat in den letzten Jahren erfolgreich in den Aufbau einer hochwertigen Gesundheitsinfrastruktur investiert und auf die Bedeutung der Heilversorgung in Europa aufmerksam gemacht. Durch den gezielten Ausbau ihres Netzwerks gelang es dem Bundesland, europäische Fördermittel zu erhalten. In Österreich wird auf die Betonung der präventiven öffentlichen Pflege in Limburg hingewiesen. Dies sorgt dafür, dass weniger Menschen auf Heilbehandlungen zurückgreifen müssen und die Kosten weniger steigen. Dies verringert den Druck auf die Heilbehandlung und stärkt zudem die Eigenständigkeit und gegenseitige Abhängigkeit der Menschen und ihrer Gemeinschaften. Dadurch kann die Gesundheitsversorgung weiterhin leicht zugänglich bleiben, was angesichts einer alternden europäischen Bevölkerung notwendig ist.
Rufen Sie andere Regionen zum Beitritt auf
Limburg möchte sein Netzwerk nach Europa stärken. Dabei kann er aus der österreichischen Erfahrung lernen. Beide Regionen rufen andere Regionen in Europa dazu auf, sich der Zusammenarbeit in der präventiven und heilenden Versorgung anzuschließen. Der Besuch von Administratoren und Leitern österreichischer Gesundheitseinrichtungen wurde initiiert von euPrevent, ein euroregionales Netzwerk mit Schwerpunkt auf Gesundheitsförderung. Innerhalb dieses Netzwerks besteht eine langjährige Zusammenarbeit zur Verbesserung der Lebensqualität der Menschen in den Niederlanden, Belgien und Deutschland. Vertreter der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens und der Euregio Maas-Rhein erörterten mit der Delegation auch die Möglichkeiten, sich innerhalb der Euregio für weitere Unterstützung und Zusammenarbeit in der präventiven und heilenden Pflege zu engagieren.
DIGIPAT
Der Besuch der österreichischen Delegation am Maastricht UMC+ stand unter anderem im Zeichen der bevorstehenden Zusammenarbeit in der Heilbehandlung und insbesondere im Bereich der digitalen Pathologie. Im Rahmen eines europäischen Projekts namens DIGI-PAT berät Maastricht UMC+ Krankenhäuser in Niederösterreich bei der Digitalisierung von Arbeitsweisen im Bereich der Pathologie. Die Zusammenarbeit entstand dank der Bemühungen von euPrevent. Das Projekt ist mit einem Zuschuss von 450.000 Euro ausgestattet.
Im Rahmen von „Digital Pathology Limburg“ durchliefen das Maastricht UMC+, das Laurentius-Krankenhaus in Roermond und das VieCuri Medical Center in Venlo einen ganzen Prozess, um digitale Gewebeanalysen durchführen zu können. Dazu gehört die Einführung fortschrittlicher Technologien sowie IKT-Systeme und -Software. Die endgültige Implementierung erfolgte kürzlich und die digitale Pathologie jetzt eine Tatsache. Darüber hinaus arbeiten die drei Krankenhäuser eng mit Pathologen von Zuyderland MC zusammen, die ebenfalls digital arbeiten. Die in unserem Bundesland gesammelten Erfahrungen und Kenntnisse sind wertvoll, um den gleichen Prozess in sieben Krankenhäusern in Niederösterreich verfolgen zu können.
Über digitale Pathologie
Im Rahmen einer Operation oder einer ambulanten Konsultation wird Patienten regelmäßig Gewebe entnommen, um beispielsweise festzustellen, welche Art von Tumor in diesem Gewebe vorliegt. Normalerweise schneidet der Pathologe diese Gewebe in dünne Scheiben (Schnitte) und beurteilt sie unter dem Mikroskop. Bei der geänderten Methode werden diese nun zunächst mittels eines Scanners digitalisiert. Der Pathologe analysiert die digitalen Bilder am Computer und am Bildschirm. Beispielsweise kann eine Diagnose schneller, genauer und konsistenter gestellt werden, und Bilder können auch einfacher mit anderen Pathologen für eine Zweitmeinung oder eine multidisziplinäre Beratung geteilt werden.
Quelle: Provinz Limburg
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