Bundeskanzler Scholz: „Europa darf keine Dritte Weltmacht werden“ | Im Ausland

Obwohl China immer mehr zum Konkurrenten der Europäischen Union wird, sollte sich Europa nach Ansicht von Bundeskanzler Olaf Scholz nicht neben Peking und Washington zu einer Dritten Weltmacht entwickeln. Das sagte er während einer Rede vor dem Europäischen Parlament in Straßburg.

Die EU hat in den letzten Jahren eine kritischere Haltung gegenüber China eingenommen. Doch Deutschland, das wirtschaftlich eng mit der aufstrebenden Weltmacht verbunden ist, ist vorsichtiger. Europa dürfe laut Scholz nicht mit Peking brechen. Die Bundeskanzlerin distanziert sich unter anderem von Anrufen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Er sagte zuvor, dass Europa ein drittes Machtzentrum der Weltpolitik werden sollte, unabhängig von den Vereinigten Staaten und China.

„Wer von nationaler Supermacht fantasiert, steckt in der Vergangenheit fest“, sagte Scholz vor dem Europaparlament. Europa sollte andere Länder gleich behandeln, findet er. Für Scholz sei China ein Konkurrent, aber gleichzeitig ein Partner, hieß es.

SEHEN. Der französische Präsident Emmanuel Macron und sein chinesischer Amtskollege Xi Jinping treffen sich in Peking

„Die Ukraine weiter unterstützen“

„Die Europäische Union war selten geschlossener als nach der angeprangerten Verletzung des europäischen und internationalen Friedens“, sagte Scholz auch zum russischen Einmarsch in die Ukraine. Scholz forderte die Ukraine auf, „so lange wie nötig“ weiter voll unterstützt zu werden.

„Den Bürgern der Länder des Westbalkans, der Ukraine, Moldawiens und Georgiens haben wir gesagt: ‚Ihr gehört dazu‘. Es geht nicht um Altruismus. Unsere Glaubwürdigkeit und unser wirtschaftlicher Menschenverstand stehen auf dem Spiel. Und es geht auch darum, den Frieden in Europa nach dem Bruch durch die russische Aggression dauerhaft zu sichern“, sagte die Bundeskanzlerin.

„Smarte Migrationspolitik“

Die Kanzlerin forderte die EU außerdem auf, die Handelsabkommen unter anderem mit Ländern in Südamerika und Afrika fortzusetzen. Wenn die Union ihren wirtschaftlichen und politischen Einfluss in der Welt nicht verlieren wolle, seien solche Verträge von entscheidender Bedeutung, betonte er.

Abschließend sprach Scholz über Migration. Wenn Europa sich für eine „intelligente, kontrollierte und kontrollierte Migrationspolitik“ entscheide, könnten „diejenigen, die Politik auf der Grundlage von Angst und Ressentiments machen“, ins Abseits geraten, fuhr er fort. Bis zu den Wahlen im kommenden Frühjahr müsse es Europa gelingen, die Reform der gemeinsamen Asylpolitik abzuschließen, schloss Scholz.

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Lorelei Schwarz

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