In diesem Jahr, vor genau zehn Jahren, hat Anouk (48) den Eurovision Song Contest in den Niederlanden wieder auf die Landkarte gebracht. Rückblickend markiert der neunte Platz in Malmö die Trendwende: Mit acht Plätzen im Finale von neun Teilnahmen avancierten die Niederlande vom leistungsschwächsten Land zu einem der Top-Scorer.
„Danach wurde darüber geredet, wie toll es für die Karriere sein kann, auch beim Eurovision Song Contest mitzumachen.“
„Dass sie auf uns zukam, kam wie ein Donnerschlag“, erinnert sich der ehemalige TROS-Manager Peter Kuipers. Obwohl sein Sender die Organisation einige Jahre zuvor übernommen hat, scheint der Eurovision Song Contest für niederländische Künstler keinen Reiz zu haben. „Wir wussten nicht, dass damals so wenige Künstler bereit waren mitzumachen. Wir hatten gehofft, dass Künstler kommen würden, aber das war nicht der Fall. Es war sozusagen eine Suche nach Freiwilligen.“
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Die TROS versucht, viele Künstler zu überzeugen, aber „keiner will“. Auch ein von John de Mol organisiertes nationales Finale im Jahr 2012 hilft nicht: Der Eurovisions-Auftritt der Gewinnerin Joan Franka führt nicht zu einem Platz im Finale. Das ist das achte verpasste Finale in Folge, ein neuer Rekord. Dass sich Anouk ein Jahr später freiwillig gemeldet hat, ist daher ein großes Geschenk, sagt Peter. „Danach wurde darüber geredet, wie toll es für die Karriere sein kann, auch beim Eurovision Song Contest dabei zu sein. Und alle waren auf einmal vor der Haustür.“
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Das ist auch Eric van Stade, seit 2014 Direktor von AVROTROS und Mitglied der Auswahlkommission, aufgefallen. „Sie hat den Eurovision Song Contest für Künstler ohne Angst vor Konkurrenz zugänglicher gemacht, und man kann wirklich gut abschneiden, wenn man nur einen wirklich guten Song hat.“ Die Common Linnets, die 2014 die zweite waren, sind ein Paradebeispiel, sagt er.
Ihm zufolge hat sich die Landschaft der niederländischen Liederfestivals komplett verändert. „Es hat mit Anouk angefangen und nach The Common Linnets hat es sich enorm entwickelt. Wir können Anouk also dankbar sein, dass sie damals den Mut hatte, aufzustehen. Und sie hat Mut, das wissen wir.“
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Kuipers stimmt zu. „Wir wussten: Wenn man es geschafft hat, kann man mindestens zwanzig Jahre weitermachen. Das war auch in Deutschland so. Dort hatte jahrelang niemand gewonnen und die Aufmerksamkeit ließ nach“, erklärt der jetzige Leiter des KRO-NCRV . Nach dem deutschen Sieg 2010 ist der Eurovision Song Contest gleich ein weiterer Erfolg. „Die Niederlande brauchten es auch. Und das haben wir in den letzten Jahren gesehen.“
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Dass es auch die diesjährigen Niederländer Mia Nicolai und Dion Cooper ins Finale schaffen, ist immer wieder spannend. Am Dienstag werden sie im ersten Halbfinale ihren Song „Burning Daylight“ singen.
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