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WIJNJEWOUDE Er war nur 43 Jahre alt. Die Aktivitäten des Widerstands hatten seine Gesundheit so angegriffen, dass Klaas te Nijenhuis 1958 viel zu früh starb. Sein Leben stand am Donnerstag während der Gedenkfeier am 4. Mai in der Kirche in Weinterp im Mittelpunkt.
Über dem Friedhof erklingen die drei Glocken des Winterper Kirchturms. Zum Abschluss eine eindrucksvolle Versammlung um die Gedenknadel am Grab der im Krieg gefallenen Brüder Welfing. Die Hunderte von Anwesenden stehen in einem großen Kreis um das Denkmal herum und haben ein wachsames Auge auf die anderen Gräber.
Sie haben gerade die beeindruckende Lebensgeschichte von Klaas te Nijenhuis gehört, erzählt von seiner Enkelin Anke Creutzburg-Wallenburg. Auch andere Familienmitglieder des Widerständigen sind bei dem Treffen anwesend.
Klaas te Nijenhuis war als aktives Mitglied der Kleiningerland-Gruppe Knokploeg (KP) im Widerstand. Unter anderem war er an einem Raubüberfall in Burdaard beteiligt und suchte nach unbenutzten Personalausweisen, die für abgeschossene alliierte Piloten und versteckte Juden bestimmt waren. Die Aktion entpuppte sich als verraten, die Räuber flohen mit Booten in den Schatten und versteckten sich im Schilf im eiskalten Wasser. Te Nijenhuis erkrankte an einer Lungenentzündung, an der er dauerhaft leiden würde.
Klaas war während des Krieges kaum zu Hause in Wijnjewoude. Schon kurz nach der Geburt seiner Tochter Anky im Mai 44 war es dort zu gefährlich. Klaas flüchtete gerade noch rechtzeitig und versteckte geheime Papiere in der Windel des kleinen Babys.
Anke Creutzburg-Wallenburg erzählt die Geschichte ihres Großvaters Klaas te Nijenhuis – Foto: Arend Waninge
Klaas te Nijenhuis ist auch mit einer Gruppe von KP-Männern abgebildet, die sich auf einem Foto verstecken, das auf einem Bauernhof unter Opeinde aufgenommen wurde, wo auch abgeschossene alliierte Flieger abgeholt wurden. Am frühen Morgen des 21. November 1944 griffen fünf deutsche Soldaten den Hof an. Zwei Bauernsöhne und ein Untergetauchter wurden erschossen. Ein deutscher Soldat wurde bei einem Schusswechsel getötet. Die Deutschen flohen, später fing das Bauernhaus Feuer.
Nach der Befreiung gab es natürlich glückliche Zeiten. Immerhin war der Krieg vorbei. Doch Klaas wurde von den heimischen Kräften gerufen. In Süd-Limburg beteiligte er sich an der Herstellung harmloser Munition. Als eines der Geschosse vorzeitig explodierte, landete ein Granatsplitter in Klaas Kopf und verursachte vorübergehende Taubheit.
Gesundheitliche Probleme erschwerten die Auswanderung nach Südafrika, aber auch die Fortführung des Malergeschäfts wurde immer schwieriger. Klaas starb 1958 im Alter von nur 43 Jahren. Einige Jahre nach dem Krieg bekam er im Dorf eine eigene Straße.
Foto: Arend Waninge
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