Scharfe Stickstoffdebatte zwischen dem Wissenschaftsjournalisten Arnout Jaspers und dem Umweltaktivisten Johan Vollenbroek

Bestseller-Autor Die Stickstofffalle Arnout Jaspers findet die Stickstoffnorm in den Niederlanden viel zu streng. Zudem habe der Stickstoffniederschlag in den Niederlanden aufgrund der geringen Mengen kaum Auswirkungen auf die Natur, so der Wissenschaftsjournalist. Für Johan Vollenbroek, Präsident der Umweltorganisation Mobilization for the Environment (MOB), versagt die Regierung seit Jahren in Sachen Stickstoffpolitik und die Natur leidet enorm darunter. Bei WNL am Sonntag werden sie debattieren.

„Die intensive Landwirtschaft hält die Niederlande – oder besser gesagt das Kabinett – als Geisel, weil das Kabinett es nicht wagt, eine Wahl zu treffen“, sagt Vollenbroek, der für seine Stickstoffklagen gegen die Regierung bekannt ist. Jaspers: „Sie halten die Niederlande mit all Ihren Verfahren als Geisel.“

In den Niederlanden darf jedes Unternehmen 0,07 Gramm Stickstoff pro Hektar und Jahr in der Nähe von gefährdeter Natur emittieren. In Deutschland sind 300 Gramm erlaubt und in Dänemark 700 Gramm: 10.000 Mal mehr als hierzulande. Laut Jaspers entsprechen 0,07 Gramm Stickstoff „einem Vogelkot“, sagte er zuvor, auch bei WNL Op Zondag, und findet daher die Stickstoffgrenze im Vergleich zu anderen Ländern unfair.

Laut Vollenbroek lässt sich dieses Problem aber so nicht erklären. „Diesen Stickstoffstandard gibt es nicht. Das ist Unsinn“, sagte er. Deutschland beispielsweise hat größere Naturgebiete und weniger stickstoffproduzierende Aktivitäten um diese Gebiete herum. Das Land hat daher mehr Spielraum als die Niederlande, um Stickstoffniederschläge zu „verteilen“. Außerdem wäre der Zustand der niederländischen Natur schlechter als in Deutschland. Vollenbroek weist auch darauf hin, dass aufgrund der Größe der Intensivlandwirtschaft in den Niederlanden neben Stickstoff auch eine große Menge Ammoniak emittiert wird. „Der durchschnittliche Stickstoffeintrag in den Niederlanden ist fünfmal höher als der europäische Durchschnitt“, sagt er. Im Durchschnitt emittieren europäische Länder 11,2 Kilogramm Stickstoff pro Hektar. Der niederländische Wert liegt mit 46 Kilo mehr als viermal höher. Das schade laut Vollenbroek nicht nur der Natur, sondern auch der Gesundheit der Menschen. „Und das Bad läuft hier immer über.“

„Stickstoffemissionen haben einen unermesslichen Einfluss auf die niederländische Natur“

Laut Jaspers sind die Stickstoffemissionen in den Niederlanden jedoch so gering, dass sie eine „unermesslich geringe Auswirkung“ auf die Natur haben. „Und doch ist es jedes Mal Vollenbroek, der ein Verfahren einleitet, nach dem die Menschen jahrelang auf ein Haus warten müssen, um ein paar Gramm Stickstoff zu hinterlassen, während dies nur in Kilogramm keine Auswirkungen auf die Natur hat.“ Laut dem Wissenschaftsjournalisten muss das Gesetz daher geändert werden, um „dem Vollenbroek dieser Welt den Wind aus den Segeln zu nehmen“, sagt er.

Der MOB-Vorarbeiter weist jedoch weiterhin darauf hin, dass die niederländische Natur tatsächlich großen Schaden nimmt. Er verweist auf frühe Berichte des vom Kabinett eingesetzten Beratungsgremiums, der Ökologischen Behörde. Sie urteilte kürzlich, dass die ersten Pläne der Provinzen Limburg und Südholland zur Wiederherstellung der Natur in vier Natura-2000-Gebieten unzureichend begründet und unzureichend seien. „Und das Problem ist viel größer als nur Stickstoff“, sagt er. „Es gibt auch ein Wasserproblem und ein Pestizidproblem.“

Sie können die vollständige Debatte oben ansehen.

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Von: Redaktion

Lorelei Schwarz

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