Deutschland ermittelt gegen Microsoft: Tech-Gigant könnte zu dominant sein

Microsoft hat so das Bundeskartellamt war unter anderem mit Windows und Office viele Jahre stark aufgestellt. „Auf dieser Basis hat das Unternehmen die Produktpalette kontinuierlich ausgebaut“, sagt Deutschland-Agenturleiter Andreas Mundt.

Die Regulierungsbehörde hat ein Verfahren eingeleitet, um festzustellen, ob die Marktstellung von Microsoft zu dominant ist. „Die Existenz eines digitalen Ökosystems, das verschiedene Märkte umfasst, kann darauf hindeuten, dass sich ein Unternehmen in einer solchen Position befindet.“

Die deutsche Wettbewerbsbehörde hat bereits ähnliche Untersuchungen bei anderen Tech-Giganten durchgeführt. Die Wettbewerbsbehörde könnte möglicherweise beschließen, „bestimmte wettbewerbswidrige Praktiken“ des Unternehmens zu untersagen.

Offensive Teams, LinkedIn und KI

Die Regulierungsbehörde weist darauf hin, dass Microsoft neben Windows und Office auch mit der Collaboration-Software Microsoft Teams erfolgreich ist und das Unternehmen mit seiner Azure-Plattform und OneDrive eine zunehmende Rolle im Bereich Cloud-Dienste spielt. Darüber hinaus ist Microsoft mit Xbox ein wichtiger Akteur auf dem Spielemarkt und besitzt LinkedIn, das größte soziale Unternehmensnetzwerk.

Mundt weist weiter darauf hin, dass Microsoft in letzter Zeit auch mit seinen neuen Anwendungen für künstliche Intelligenz (KI) viel Aufmerksamkeit erregt. So hat das Unternehmen beispielsweise einen KI-basierten Assistenten für Office-Programme angekündigt und hat einen KI-Chatbot zu seiner Bing-Suchmaschine hinzugefügt. „Vor diesem Hintergrund gibt es gute Gründe zu prüfen, ob Microsoft für den Wettbewerb auf mehreren Märkten unerlässlich ist. Eine solche Feststellung würde es uns ermöglichen, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen.“

Tech-Giganten unter Beschuss

Die großen US-Technologiekonzerne Google, Meta, Apple und Amazon werden seit einiger Zeit in mehreren Ländern wegen mutmaßlichen Missbrauchs ihrer marktbeherrschenden Stellung untersucht. Dies hat in der EU bereits zu saftigen Bußgeldern geführt. In den letzten Jahren ist Microsoft bei solchen Untersuchungen im Allgemeinen dem Rampenlicht entgangen.

Die deutsche Regulierungsbehörde hatte bereits im vergangenen Jahr entschieden, dass Googles Mutterkonzern Alphabet und Facebooks Mutterkonzern Meta zu viel Marktmacht haben. Dies galt auch für Amazon, doch der Onlineshop-Riese hat gegen das Urteil Berufung eingelegt. Bald wird auch die deutsche Behörde über Apples Position entscheiden.

Konkurrent Slack reichte Klage ein

Berichten zufolge hat die Europäische Kommission kürzlich auch eine Wettbewerbsuntersuchung wegen eines möglichen Machtmissbrauchs eingeleitet, weil Microsoft seinen Chat-Dienst Teams in das Office-Paket integriert hat. Dadurch wird die Teams-App automatisch auf den Geräten von Millionen Office-Benutzern installiert. Im Jahr 2020 reichte der Konkurrent Slack eine Beschwerde bei Brüssel wegen der Praxis ein.

Helfried Beck

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