DORTMUND (dpa-AFX) – Die Fans von Borussia Dortmund feierten ihre Spieler bereits euphorisch als Deutschlands neuen Meister, obwohl der BVB bisher nur den ersten Platz in der Rangliste belegte. Mit einem breiten Grinsen feuerte Trainer Edin Terzic seine Profis im Regen an. Der 4:0 (3:0)-Erfolg über Eintracht Frankfurt am Samstagabend war nach dem peinlichen Auftritt vor einer Woche in Stuttgart (3:3) der Titel zum richtigen Zeitpunkt. Mit einem Punkt Vorsprung auf den schwächelnden FC Bayern geht der BVB in die letzten fünf Bundesliga-Spieltage.
„Ich habe viel von dieser Mannschaft gesehen“, sagte Sportvorstand Sebastian Kehl gegenüber Sky. „Herzlichen Glückwunsch. Dieser Sieg heute ist sehr, sehr gut. Wir müssen so spielen, wenn wir am Ende vorne sein wollen.“ Er fügte hinzu, dass der Tisch im Moment „wirklich gut aussieht“. Dank der Tore von Jude Bellingham (19.), Donyell Malen (24./66.) und Mats Hummels (41.) vor 81.365 Zuschauern war die Stimmung im ausverkauften Signal Iduna Park groß.
Andererseits setzt sich der Abwärtstrend der Eintracht fort. Nach acht sieglosen Spielen sind die Chancen der Hessen auf eine Rückkehr nach Europa über die Meisterschaft weiter geschrumpft. Vor allem in der zweiten Halbzeit waren die Pokalhalbfinalisten deutlich unter ihren Möglichkeiten.
Die 1:3-Niederlage der Bayern in Mainz Stunden zuvor hatte auf der Tribüne hohe Erwartungen geweckt. Und der BVB hat schnell eine wunderbare Atmosphäre geschaffen. Nach verhaltenem Start ins Spiel mit leichtem Heimvorteil, aber ohne Torchancen in der ersten Viertelstunde nutzte der BVB die ersten beiden Chancen zur 2:0-Führung. Der englische Nationalspieler Bellingham vollendete eine sehenswerte Kombination durch Raphael Guerreiro und Julian Brandt mit einem platzierten Flachschuss ins rechte Eck zum umjubelten 1:0.
Dieses Tor brach den Spielstand zur Halbzeit. Von da an lieferten sich beide Mannschaften einen offenen Torabtausch, was sehr erfreulich war. Nur fünf Minuten nach dem Kopfball hatte Dortmund einen weiteren Grund zum Feiern. Nach einem Kopfball von Karim Adeyemi traf Malen zum fünften Mal in Folge aus kurzer Distanz.
Die Eintracht reagierte mit wütenden Angriffen und hätte bei einem Schuss von Randal Kolo Muani (26.) und einem Kopfball von Aurelio Buta (34.) beinahe getroffen, scheiterte aber am BVB-Schlussmann Gregor Kobel. Und hatte das Pech, dass der Gegner sehr effektiv blieb. Nach einer großen vergebenen Chance von Adeyemi (31.) versetzte Innenverteidiger Hummels der Eintracht inmitten des Drucks der Frankfurter den nächsten Schlag. Der Weltmeister von 2014 köpfte eine Flanke von Guerreiro ins Netz und brachte den BVB vor der Pause mit 3:0 in Führung.
Der BVB spürte die klare Führung und beruhigte sich nach dem Restart, behielt aber die Kontrolle über das Rennen. Gegen die nun eher passive Eintracht reichte es den Dortmundern zunächst, den Ball lange in den eigenen Reihen zu halten und das eigene Tor systematisch abzusichern. Aber sie profitierten trotzdem von der Geschwindigkeit von Adeyemi und Malen. Malen nutzte Adeyemis Pass, um sein zweites Tor zu erzielen. Der Widerstand der Hessen war endgültig gebrochen./bue/DP/zb
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