Norbert Mann spielt in der Debatte eine besondere Stimme. Er wohnt etwas abseits in München, doch vor wenigen Wochen kam der 79-jährige Ex-Politiker nach Landshut, um gegen die Stilllegung des Kraftwerks zu demonstrieren. Besonders, weil Mann in seiner Jugend auch die deutschen Atomkraftwerke besuchte, um damals gegen deren Bau zu demonstrieren. Mann gehörte Ende der 1970er Jahre zu den Gründern von „Die Grünen“ und saß für die Partei im Bundestag. Aber in den 1990er Jahren lösten sie sich auf.
„Wie ein Vater, der sein Kind verlässt, ja“, sagt Mann heute darüber. „Aber ich habe bei den Grünen den Pragmatismus vermisst. Und gerade im Hinblick auf die Energieposition. Gegen große Ideologien ist nichts einzuwenden, aber manchmal muss man pragmatisch, nüchtern und auch richtig denken.“ Auch die Geburt seiner Tochter Mitte der 1990er-Jahre spielte eine Rolle: „Sie hat mich besonders auf die Zukunft der Jugend aufmerksam gemacht, die ich ohne Kernenergie nicht sehen kann.“
Mann blieb in der Politik bei den Liberalen. „Tschechien will neue Atomkraftwerke bauen, Polen will, die Briten, die Niederländer. Die Belgier bauen Atomkraftwerke aus. Frankreich setzt auf Atomkraft. Nur die Deutschen gehen ihren eigenen Weg und wollen nicht abstoßen einige unter dem Druck von Grün. Ich denke, das ist falsch „, sagte Mann.
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