Schande über die Bundeswehr: Der Hightech-Panzer Puma ist kaputt gegangen

International20 Dez. 22 12:20Autor: Johannes Lukas

Deutschland wird vorerst keine modernen Puma-Panzer mehr einsetzen. Nach einer Übung scheiterten alle achtzehn Beispiele durch Pech. „Eigentlich ist alles schief gelaufen, was schief gehen konnte“, sagt Deutschland-Korrespondent Derk Marseille. Anstelle von Pumas werden jetzt 50 Jahre alte Marder-Panzer verwendet, während Pumas sie ersetzen mussten.

Die Panzer sind ein zentrales Element der Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) in Litauen, die Teil der schnellen Eingreiftruppe der NATO ist, zu der auch die Niederlande gehören. Deutschland übernimmt am 1. Januar die Führung dieser Truppe.

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Der Ausfall der Panzer sei daher für die Deutschen schmerzhaft, erklärt Marseille. „Der Puma ist bekannt für seine Hochtechnologie und ein deutsches Prestigeprojekt. Aber während des Trainings versagten alle Kopien. Eines der Probleme war, dass die Kommunikation mit den Infanteristen auf den Panzern nicht möglich war und auch die Waffensysteme kaputt waren. Und die Tatsache, dass es ganze achtzehn Exemplare waren, war eigentlich die größte Enttäuschung.

Sehr schnell

Der von den beiden deutschen Büchsenmachern Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann entwickelte Puma sollte die alten Marder-Panzer ersetzen. Die deutsche Bundeswehr bestellte 350 Einheiten dieser Kampffahrzeuge. Drei Minuten dauerte die Pressekonferenz des Verteidigungsministers nach der Übung, achtmal hieß es, Waffenhersteller seien es sehr sehr schnell Lösungen vor dem 1. Januar finden. Für die Mitarbeiter dieser beiden Unternehmen ist Weihnachten vielleicht nicht so angenehm.

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Schande

Laut Marseille ist die Schande für die Bundeswehr groß. „Besonders beängstigend ist, dass alle achtzehn Exemplare versagten. Die deutsche Verteidigung behauptet, der Einsatz der alten Marder-Panzer habe keine Auswirkungen auf die Einsatzfähigkeit des Heeres und die Sicherheit der anderen Soldaten der Eingreiftruppe sei nicht gefährdet. Aber es wurde klar, dass der Marder die zuverlässige Verstärkung war, als die Ukraine diese Panzer anforderte und sie nicht erhielt, weil Deutschland sie brauchte.

Es gibt viele Fragen, wie das passieren konnte. „Die Leute wollen wissen, was die Armeeführung darüber wusste“, sagte Marseille. „Und wir kennen die Geschichten, dass die deutsche Ausrüstung in einem schlechten Zustand war und keine Investitionen getätigt wurden.“ Die Regierung hat 100 Milliarden Euro freigegeben, um das zu verbessern, aber jetzt sieht man auch, dass die Zusammenarbeit mit Waffenherstellern verbessert werden muss. Es lief schon beim ersten Test schlecht.

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Glaubwürdigkeit

Es sagt also vor allem etwas über den Zustand der Bundeswehr aus, sagt Derk Marseille. „Deutschland will auf der Weltbühne eine größere Rolle spielen, aber wenn man das in der Praxis nicht einlösen kann, sagt das auch viel über die Glaubwürdigkeit Deutschlands aus. Und dann bleibt Deutschland in erster Linie das verantwortliche Land dieses Pannen-Pumas.

Bundeskanzler Olaf Scholz neben einem Puma-Kampffahrzeug. Deutschland wird vorerst keine modernen Puma-Panzer mehr einsetzen. Nach einer Übung scheiterten alle achtzehn Beispiele durch Pech. (ANP/AFP)

Mariele Geissler

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