Gestern, 14:48 Uhr
Wie soll es mit der Plopsa-Gruppe weitergehen? Nach dem Ausscheiden von Geschäftsführer Steve Van den Kerkhof geriet die flämische Vergnügungsparkgruppe in schwieriges Fahrwasser. Vor mehr als einer Woche wurde der Big Boss von Plopsa nach Beschwerden über grenzüberschreitendes Verhalten bei der Arbeit gefeuert. Der Marketingdirektor von Plopsa wurde ebenfalls entlassen. Nachdem beide Kapitäne vom Kiel gehoben wurden, droht die Plopsa zu einem steuerlosen Schiff zu werden.
Diejenigen, die Plopsa Parks nur in den sozialen Medien verfolgen, werden nicht erkennen, was in den letzten Wochen in den Plopsa-Büros passiert ist. Die flämische Gruppe von Vergnügungsparks wirbt weiterhin gerne für neue Veranstaltungen und Shows online, als wäre nichts passiert. Doch während sich Facebook und Instagram um Ostereiersuchen und Kabouter-Plop-Auftritte drehen, ist die Stimmung im Büro bedrückend.
Für einige Mitarbeiter wird die Entlassung der Führungskräfte eine Erleichterung gewesen sein. Dennoch dominiert derzeit die Unsicherheit das Büro, sagen Insider gegenüber Looopings. Bei vielen laufenden Projekten ist derzeit noch gar nicht sicher, ob und in welcher Form sie weitergeführt werden. Der Grund: Steve Van den Kerkhof (47) war in fast alle Managemententscheidungen von Plopsa eng eingebunden. Ohne einen vollwertigen Ersatz mit Expertise können nicht alle Prozesse fortgeführt werden.
Verhandlungen
Plopsa ist berühmt und berüchtigt für seine Expansion: Je mehr Plopsa-Filialen, desto besser. In den letzten Jahrzehnten wurden Parks in Belgien, den Niederlanden, Deutschland und Polen geschaffen und übernommen. In der Tschechischen Republik ist ein Plopsa-Park erschienen, der von einem externen Dritten verwaltet wird. Van den Kerkhof war an all diesen Erweiterungen sehr eng beteiligt. Er hat selbst verhandelt. Und in seinem Kopf hörten die Entwicklungen nie auf.
Der Direktor fragte regelmäßig Bekannte, ob sie irgendwo einen Vergnügungspark wüssten, der übernommen werden könnte. Solche Bemerkungen waren lustig gemeint, aber eine ernsthafte Antwort ließ Van den Kerkhof innehalten. Mit Plopsa die Welt zu erobern, schien das ultimative Ziel zu sein. Und sie waren auf einem guten Weg, wenn man bedenkt, wie viele Plopsa-Parks heute bereits entstanden sind.
Duinrell und Drievliet
Looopings kennt einige der Zukunftspläne, da sie in den Plopsa-Büros fertig waren. Einer der Träume, die Van den Kerkhof nie verheimlicht hat, ist die Übernahme eines vollwertigen niederländischen Vergnügungsparks. In seinen Augen könnten beispielsweise Duinrell und Drievliet leicht zu Plopsa-Parks werden. Bisher haben die Parteien nicht verstanden.
Er wollte Partnerschaften mit Toverland und Efteling eingehen. Die Zahlen für Studio 100 in Sevenum? Es war eine der Möglichkeiten. Ein Plopsa-Schwimmbad in Kaatsheuvel? Auch kein Problem. Konkrete Absprachen gab es nicht. Es ist uns gelungen, eine kleine Niederlassung in den Niederlanden aufzubauen: 2010 wurde Plopsa Indoor Coevorden eröffnet. In den letzten Monaten wurden Pläne für eine umfassende Umgestaltung dieses Parks mit neuen Charakteren gemacht. Aber auch bei diesem Projekt gilt: Ohne die Beteiligung von Van den Kerkhof bleibt abzuwarten, was umgesetzt wird.
Rumänien
Aufgrund fehlender Wachstumsmöglichkeiten in den Niederlanden trat vor einigen Jahren Osteuropa in Erscheinung. In Polen ist ein dritter Plopsa-Park im Bau: Majaland Gdansk. Im Park Nummer zwei, Majaland Warsaw, soll bald ein Wasserparadies das Licht der Welt erblicken. Van den Kerkhof hatte auch konkrete Gespräche über die Ankunft von Plopsa in Rumänien. Auch Ostdeutschland hatte eine besondere Attraktion im Sinn.
Die Plopsa-Gruppe hat sich für die Entwicklungen im Ostblock einen festen Partner ausgesucht: die niederländische Investmentgesellschaft Momentum. Als Gründer Martijn van Rheenen letztes Jahr von Looopings interviewt wurde, wies er wiederholt darauf hin, dass Steve Van den Kerkhof persönlich die Gestaltung der Parks und die Auswahl der Themen überwacht. Alles ist passiert „Regie von Steve“.
Mikromanagement
Dieses Mikromanagement ist eines der Dinge, die die Muttergesellschaft Studio 100 in naher Zukunft angehen möchte. Van den Kerkhof atmete Plopsa: Plopsas Vision war seine Vision. Mit dem Verlust des Regisseurs ging so viel von dieser Vision verloren. Ein Nachfolger muss wichtige Entscheidungen über die Zukunft des Konzerns treffen. Wird Plopsa den gewohnten Weg fortsetzen und sich auf Erweiterungen konzentrieren? Dieser Weg brachte dem Unternehmen großen finanziellen Erfolg.
Gleichzeitig ging mit dieser Strategie ein harter Führungsstil einher, der das Management von Plopsa schließlich den Kopf kostete. Ein Nachfolger kann entscheiden, auf die Bremse zu treten und zukünftige Projekte zu verschieben oder aufzugeben, in der Hoffnung, mehr Ruhe in das Geschäft zu bringen. Andererseits will Studio 100 dafür sorgen, dass die goldene Gans geschlachtet wird. Schließlich verfügt das Medienunternehmen mit Plopsas stetig wachsendem Vergnügungspark-Imperium über ein beispielloses Erfolgsrezept.
Stellvertretender Direktor
Nach dem Verlust von Steve Van den Kerkhof und dem Marketingleiter behält Koen Clement derzeit ein Auge auf Plopsa. Er war bereits Vorsitzender des Verwaltungsrats von Studio 100. Irgendwann muss ein Direktor oder ein Interimsdirektor ernannt werden. Clément wurde beauftragt, schädliches Verhalten am Arbeitsplatz anzusprechen, damit Beschwerden über Belästigung, Demütigung, übermäßige Arbeitsbelastung und Klickkultur der Vergangenheit angehören.
Die ersten Schritte wurden in Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft ABVV bereits unternommen. Im Gespräch mit Clément plädierte der sozialistische Gewerkschaftsbund unter anderem für ein neues Warnsystem, die Ernennung von zwei Vertrauensberatern und die Einhaltung der Arbeitszeiten für alle Ebenen des Unternehmens.
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