Netzbetreiber TenneT akzeptiert Abspaltung des deutschen Teils: Milliardeneinnahmen für die Niederlande | Innere

Der Netzbetreiber TenneT steht einem möglichen Verkauf seiner Deutschlandaktivitäten an den deutschen Staat nicht entgegen. Ein Verkauf könne laut TenneT helfen, „die ehrgeizigen Ziele der Energiewende zu erreichen“. Dem niederländischen Staat könnte damit ein gewaltiger finanzieller Schlag versetzt werden.

TenneT verwaltet die Hochspannungsmasten in den Niederlanden, besitzt aber auch mehrere tausend Kilometer Stromkabel in Deutschland. Die Bundesregierung will diese Netze nun übernehmen, weil sie mehr Kontrolle über ihre Energiepolitik will. Die niederländische Firma, die immer mehr in TenneT investieren muss, ist dagegen nicht. Eine Einigung könnte innerhalb weniger Wochen erzielt werden.

Frühere Signale kamen von TenneT, dass man überhaupt nicht mit einer solchen Aufspaltung rechnet, die zum Verkauf von mehr als der Hälfte des Geschäfts führen würde. Doch jetzt ist der Hochvolt-Händler um die Ecke gekommen. Eine solche Operation würde die Schaffung von zwei starken nationalen Akteuren ermöglichen, die weiterhin zusammenarbeiten werden, um die Energiewende anzuführen.

Lesen Sie auch: Werden die Niederlande ihre „Gans, die das goldene Ei legt“ verkaufen?

Widerstand

Zuvor hatte sich herausgestellt, dass die Mitarbeiter des Staatsunternehmens entschieden gegen die geplante Aufspaltung waren. Die Mitarbeiter glauben, dass TenneT als großer europäischer Akteur die Energiewende besser bewältigen kann. Beispielsweise kann ein größeres TenneT billigere Hardware kaufen, was Milliarden einsparen würde. Außerdem wurden in den letzten Jahren der deutsche und der niederländische Teil miteinander integriert.

TenneT wird die Mitarbeiter heute über die Situation informieren. In einer heute Morgen veröffentlichten Pressemitteilung stellt die Aktiengesellschaft fest, dass in den kommenden Jahren so viel in die Netze investiert werden muss, dass der niederländische Staat dies nicht allein tragen kann. Als alleiniger Anteilseigner müssen die Niederlande nun Milliarden in TenneT spritzen.

Es wird geschätzt, dass für die niederländischen Aktivitäten im kommenden Jahrzehnt Investitionen in Höhe von 10 Milliarden Euro erforderlich sein werden, für die deutschen Aktivitäten nicht weniger als 15 Milliarden. Das Repräsentantenhaus wird bald hinter verschlossenen Türen über den geplanten Verkauf der Aktiengesellschaft tagen. Gegen die Spaltung regt sich politischer Widerstand.

Wie es aussehen wird, wissen wir noch nicht. Neben dem Vollverkauf steht auch eine teilweise Staatsbeteiligung an deutschen Netzen auf dem Tisch. TenneT bevorzuge jedoch eine vollständige Trennung, schrieb er in der Pressemitteilung.

Strom ist teuer… was hat der Gaspreis damit zu tun?

Sehen Sie sich unsere Nachrichtenvideos in der Playlist unten an:

Mariele Geissler

"Twitter-Praktizierender. Bier-Evangelist. Freiberuflicher Gamer. Introvertiert. Bacon-Liebhaber. Webaholic."

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert