Eine deutsche Finanzaufsicht hat Mängel im Management des Online-Brokers FlatexDEGIRO festgestellt, berichtet das Unternehmen auf seiner Seite. Das Unternehmen, das vor zwei Jahren die niederländische De Giro übernommen hat, muss höhere Finanzreserven von der deutschen Börsenaufsicht Bafin vorhalten. Der Vorstand wäre auch zu klein, um ein komplexes Unternehmen wie FlatexDEGIRO zu führen, das einer der größten Broker für Privatanleger in Europa ist.
Der Broker, der im Auftrag von Privatanlegern an der Börse handelt, teilte am Wochenende mit, dass die Bafin im vergangenen Monat einen Bericht über die Mängel verschickt habe. Das Dokument war das Ergebnis einer speziellen Untersuchung des Fintech-Unternehmens, das durch Akquisitionen und Kundenwachstum so schnell gewachsen war, dass eine strengere Aufsicht durch die Bafin erforderlich war.
Einzelheiten
FlatexDEGIRO macht keine Angaben zu den Mängeln seiner Kommunikation. Das börsennotierte Unternehmen hat jedoch nach eigenen Angaben bereits Maßnahmen ergriffen. So wurde mit Matthias Heinrich aus dem Bankensektor ein neuer Direktor für Risikomanagement und Legal Compliance ernannt. Auch der Vorstand wurde erweitert, so dass er nun unter anderem aus zwei leitenden Angestellten besteht. Darüber hinaus hat das Unternehmen sein Hauptkapitalpolster um 50 Millionen Euro aus eigenen Mitteln aufgestockt.
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Dies ist nicht das erste Mal, dass FlatexDEGIRO wegen Fahrlässigkeit gerügt wird. Die niederländische Finanzmarktaufsicht hat das Unternehmen im vergangenen Jahr mit einer Geldstrafe von 2 Millionen Euro belegt. Die Tochtergesellschaft De Giro meldete ungewöhnliche Transaktionen oft zu spät und falsch, d.h. mit falschem Transaktionsdatum. Finanzdienstleister sind verpflichtet, ungewöhnliche Transaktionen zu melden, da sie auf Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierung hinweisen können.
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