Mesut Özil, der bis zu seinem 18. Lebensjahr türkischer Staatsbürger war, entschied sich trotzdem für die deutsche Nationalmannschaft, was ihm nicht schaden würde. Argentinien verlor im Finale mit 0:1.
4 Jahre später wird die Titelverteidigung in Russland zum Fiasko. Deutschland schied zum ersten Mal bei einer Weltmeisterschaft in der ersten Runde aus und Özil wurde als „Sündenbock“ gebrandmarkt. In der deutschen Presse gab es viel Streit um ein Foto, auf dem er und sein Teamkollege Ilkay Gündogan mit dem türkischen Präsidenten Erdogan posierten.
Sport ist wie so oft politisch geworden. Özil sagte, er sei wegen seines türkischen Erbes mit „Rassismus und Respektlosigkeit“ konfrontiert.
Nach dieser WM gab er seinen Rücktritt aus der Mannschaft bekannt, für die er 92 Mal spielte.
Linkshänder Özil wurde in der Saison 2006/2007 Schalke-Profi, wechselte von Werder Bremen (2008-2010) zu Real Madrid (2010-2013) und Arsenal (2013-2021).
Mit Bremen gewann er den deutschen Pokal, mit Real den spanischen Pokal, den Titel und den Superpokal, mit Arsenal 4 mal den FA Cup.
Nach 1,5 Saisons bei Fenerbahçe und knapp 4 Spielen bei Basaksehir ließ er den Ball endlich los. Er kämpfte in dieser Saison von Verletzung zu Verletzung und pausierte lange Zeit mit Rückenproblemen.
Er spielte nur 187 Minuten, davon 3 gegen Antwerpen im Conference League-Play-off. Anfang des Monats fehlte Özil auch im Achtelfinale der Conference League gegen AA Gent.
Heute folgte sein Abschied auf Instagram. „Ich hatte das Privileg, fast 17 Jahre lang meinen Lebensunterhalt als Fußballer zu verdienen. Ich bin unglaublich dankbar für diese Gelegenheit“, sagte er. „Nach reiflicher Überlegung gebe ich mit sofortiger Wirkung meinen Rücktritt vom Profifußball bekannt.“
„In den letzten Wochen und Monaten, in denen ich auch die nötigen Verletzungen erlitten habe, ist mir immer klarer geworden, dass es an der Zeit ist, die Fußballszene zu verlassen.“
„Es war eine unglaubliche Reise mit vielen unvergesslichen Momenten und Emotionen“, bedankte er sich bei seinen Vereinen, Trainern und Mitspielern. Mit einer besonderen Erwähnung für Freunde, Familie und Fans.
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