PEKING (Reuters) – Meng Wanzhou wird ab dem 1. April Vorsitzender des chinesischen Technologiekonzerns Huawei, berichtet die deutsche Nachrichtenagentur DPA auf der Grundlage von Quellen. Diese Ernennung kann in den Vereinigten Staaten ein heikles Thema sein. Sie war zuvor jahrelang in Kanada festgehalten worden, weil die Amerikaner sie verdächtigten, über Geschäftskontakte mit einem iranischen Unternehmen zu lügen, gegen das US-Sanktionen verhängt wurden. Sie hätte beispielsweise die HSBC-Bank zu diesem Thema getäuscht.
Meng ist die Tochter des Huawei-Gründers Ren Zhengfei und war einige Jahre lang Chief Financial Officer des Unternehmens. Laut DPA ist seine Beförderung daher als nächster Schritt in einer Nachfolgeregelung für seinen 78-jährigen Vater zu sehen, der als CEO für das Tagesgeschäft von Huawei verantwortlich ist.
Im Jahr 2018 wurde Meng durch ihre Verhaftung in Kanada zu Weltnachrichten. Meng musste bis zu einer möglichen Auslieferung an die Vereinigten Staaten in Vancouver bleiben. Nach jahrelangen Verhandlungen gelang es ihr, 2021 eine Einigung mit dem US-Justizministerium zu erzielen. Damit wurden die Anklagen gegen sie fallengelassen und das kanadische Auslieferungsverfahren eingestellt.
Sanktionen bleiben in Kraft
Die US-Sanktionen gegen Huawei blieben bestehen. Medienberichten zufolge plant US-Präsident Joe Biden derzeit, die Sanktionen weiter zu verschärfen, etwa indem Huawei der Zugriff auf Computerchips großer US-Zulieferer wie Qualcomm oder Intel gesperrt wird.
Huawei wurde von den USA Spionage vorgeworfen, was das Unternehmen kategorisch bestreitet. Die Amerikaner haben das Unternehmen bereits auf die schwarze Liste gesetzt und den Einsatz von Huawei-Technologie in Kommunikations- und Netzwerkgeräten verboten. Auch in vielen anderen Ländern wurde Huaweis Netzwerk-Equipment entfernt oder gesperrt. In den Niederlanden beispielsweise liefert das Unternehmen keine 5G-Grundausstattung mehr an niederländische Telekommunikationsunternehmen.
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