Von Null bis heute Parkstad: „Kinogefahr“ in Hoensbroek

Detail des Filmplakats ‚Mata Hari‘.© Martin van der Weerden-Archiv

Hoensbroek

In der Rubrik Van Nul tot Nu geht Martin van der Weerden auf die wechselvolle Geschichte dieser Region ein. Diesmal im Kino. Zu einer Zeit, als es Fernsehen, Computer und Smartphones noch nicht gab, bedeutete das Aufkommen des Kinos einen Durchbruch in der Kommunikation und kommerziellen Unterhaltung.

Martin van der Weerden

Breuker luuj erzählt…, die neueste Ausgabe des Hoensbroek Local History Association, zeigt in 17 persönlichen Geschichten viele Aspekte des Lebens in der östlichen Bergbauregion. Wim Kortekaas diskutiert ausführlich das Phänomen des Kinos. Die Ankunft der Staatsmine Emma im Jahr 1914 führte nicht nur zu einem dramatischen Bevölkerungswachstum in Hoensbroek – in 15 Jahren war die Bevölkerung von 1.500 auf 12.000 gewachsen –, sondern auch zu einem größeren Bedarf an Beschäftigungsmöglichkeiten.

„Kinogefahr“

Nach den Wanderkinos wächst die Zahl der festen Kinos rasant. Die Hoensbroeksche Bioscoop, eine Initiative der Katholischen Sozialen Aktion, sollte ein moralisches Gegengewicht zur „kinematografischen Gefahr“ kommerzieller Kinos bilden. Während der Messe 1914 wurde dort der erste Film gezeigt Von der Krippe bis zum Kreuz.

Der Vormarsch der kommerziellen Kinos war jedoch nicht aufzuhalten. Innerhalb kurzer Zeit entstanden in kurzer Zeit das Emma Cinema auf dem Heisterberg mit 400 Plätzen, das Luxor Theatre auf der Akerstraat mit 600 Plätzen und das White Cinema (Zaal Wilhelmina) auf der Nieuwstraat für 700 Besucher. In Hoensbroek gab es mehr zu entdecken als im größeren Heerlen!

Filmrecht und Filminspektion

Trotz aller möglichen Regeln und der streng wirkenden Filmbewertung werden Filme voller „moralisierender“ Erotik und Gewalt ganz normal gezeigt, manchmal nach einer Welle der Empörung, besonders unter katholischen Honoratioren. 1938 Mata Hari mit Greta Garbo in Hoensbroek sowie mitreißende Filmhelden wie Marlene Dietrich und Rudolph Valentino. Das Schneiden von Filmen war einfach ein profitables Geschäft; nicht nur für Filmgesellschaften. Die Gemeindeeinnahmen der „Besteuerung von Theateraufführungen und anderen öffentlichen Vergnügungen“ hatte sich inzwischen vervielfacht.

Eleonore Roth

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