WILHELMSHAVEN (dpa-AFX) – Das Konsortium um Tree Energy Solution (TES) will beim geplanten zweiten LNG-Terminal in Wilhelmshaven auf den Einsatz von Bioziden verzichten. Eine TES-Sprecherin bestätigte am Mittwoch eine ähnliche Meldung des NDR. Dem Bericht zufolge wird Ultraschalltechnologie eingesetzt, um beispielsweise zu verhindern, dass die Meerwassersysteme des LNG-Terminals von Algen und Seepocken befallen werden. Dem Bericht zufolge hat TES als Terminalbetreiber bereits den Einbau dieser Technologie auf dem Schiff in Auftrag gegeben.
Der Einsatz von Bioziden in Form von Chlor zur Keimfreihaltung von Schiffsrohren ist umstritten. Diese Technik nutzt der Gasimporteur Uniper, der seit Ende Dezember das erste LNG-Terminal in Wilhelmshaven betreibt. Aus Nordseewasser gewonnenes Chlor wird als Biozid durch Elektrolyse eingesetzt. Umweltschützer, Fischer und Anwohner haben diesen Prozess kritisiert, da sie befürchten, dass die Einleitung von chlorierten Abwässern die Jade und das angrenzende Wattenmeer schädigen wird. Unter anderem aus diesem Grund hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) bereits Einspruch gegen die Betriebsgenehmigung des Terminals eingelegt.
Uniper sei in Gesprächen mit Herstellern, Zulieferern und Experten über alternative Reinigungsmethoden. Auch die niedersächsische Genehmigungsbehörde hat Uniper aufgefordert, noch vor dem Sommer Vorschläge zur Reduzierung des Biozideinsatzes vorzulegen./len/DP/tih
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