Ein Niederländer verließ Bhubaneswar am Sonntagabend nicht mit einer Bronzemedaille, sondern mit einer Goldmedaille. Pascha Gademan durfte als Deutschlands Assistent die WM stemmen. Der Hauptpreis nach einer deutschen Dürre, mit einer Hauptrolle für „Papa“ Niklas Wellen.
Es war ein wunderbares Chaos, Sonntagnacht nach diesem fulminanten Finale zwischen Deutschland und Belgien. Die Deutschen, neue Weltmeister, wurden von den indischen Medien eifrig interviewt, natürlich waren sie bis zum letzten Atemzug massenhaft bei der WM dabei. Besonders Wellen, der beste Spieler des Turniers, war ein beliebtes Opfer. Einer nach dem anderen passierten sie die Kamera des ARD-Fernsehsenders, der erst am letzten Tag aus Neu-Delhi angereist war. Routinier Martin Zwicker führte seine Interviews, während Turniermaskottchen Olly – eine fröhliche Schildkröte – aus seiner Hose baumelte.
Gademan tauchte von der Parteigewalt auf dem Platz auf. Der ehemalige Trainer von Almere ist seit einem Jahr Assistent von Die Honamas, die am Sonntag ihren ersten Titel seit 2013 gewannen, als sie die Europameisterschaft gewannen. „Sie wurden von anderen Ländern überholt, die professioneller an den Sport herangegangen sind als wir. Deutschland suchte nach seiner Erfolgszeit zu Beginn dieses Jahrhunderts nach einer neuen Identität.
Den Schlüssel zu diesem neuen Höhepunkt im deutschen Eishockey fand Bundestrainer André Henning. Er und Gademan haben beide Hände auf dem Bauch. Die beiden arbeiteten auch beim deutschen Verein Rot-Weiss Köln und in der kanadischen Nationalmannschaft zusammen. „Wir sind immer noch bessere Freunde als Kollegen“, betont Gademan die Verbundenheit zwischen den beiden.
„André hilft den Jungs, ihr Potenzial auszuschöpfen. Wir treffen uns zum Beispiel viel öfter als früher. Da unsere Spieler über ein großes Land verteilt sind, können wir nicht jede Woche miteinander trainieren, wie es die Niederlande und Belgien tun. Um uns mehr zu sehen, haben wir zum Beispiel die Vorbereitungszeit auf diese WM verlängert, was auch möglich war, weil der Wettkampf stillstand. Deutschland organisierte eine zweiwöchige Vorbereitung und das war es. Nun bin ich seit dem 24. Oktober für zehn Tage zu Hause, da wir auch in der Pro League spielen mussten.
Das Interview wird kurz unterbrochen für das x-te gelungene Foto der Mitarbeiter, auf dem auch Jamilon Mülders zu sehen ist. Der ehemalige Nationaltrainer der Orange Women feierte in Bhubaneswar seinen zweiten WM-Titel innerhalb von sieben Monaten. In der Stadt der indischen Tempel hat Deutschland durch seine fantastischen Comebacks Kultstatus erlangt. Im Viertelfinale, Halbfinale und Finale kam die Mannschaft von einem Zwei-Tore-Rückstand zurück.
„Vielleicht fangen wir einfach nur schwach an“, lachte Gademan, als er vom Podium zurücklief. „Wir haben viel an der mentalen Belastbarkeit der Mannschaft gearbeitet. Glauben Sie weiter an sich. Und wir haben oft hart für das Turnier trainiert, um am Ende des Spiels noch etwas zu geben. Es ist natürlich auch ganz einfach: Wenn man einmal so ein Comeback schafft, hat man das Gefühl, es für den Rest des Turniers wiederholen zu können. Ich habe nicht erwartet, dass es so schön ist. Tatsächlich dachte ich, dass dieses Turnier zu früh kommen würde, um so erfolgreich zu sein.‘
Das Treffen zwischen Wellen und seinem Sohn
Die Hauptrolle im Märchen vom deutschen Eishockey in Indien spielte Niklas Wellen. Der Stürmer, der in der vergangenen Saison noch bei Pinoké aktiv war, wurde zu Recht offiziell zum Star dieser WM gekürt. Außerdem erzielte er sieben Tore, darunter den Siegtreffer gegen Australien im Halbfinale, sechs Sekunden vor Schluss.
Aber es war nicht das Ungewöhnlichste, was Wellen passierte. Er wurde während der WM Vater, als er selbst im Gruppenspiel gegen Belgien spielte. Seine Frau Kim gebar ihm einen Sohn, Carlo. „Wenn Sie ein so großes Opfer bringen, um bei der Geburt Ihres ersten Kindes nicht dabei zu sein, bleibt uns als Team nur noch eines übrig: sicherzustellen, dass wir es so gut wie möglich ermöglichen“, sagt Gademan. Er war der Beste in diesem Turnier. Er war auch letzte Saison in der Hoofdklasse. Er ist kreativ, mental stark und immer aktiv.
„Ich hoffe, dass sein Kind auch in Zukunft stolz auf die besondere Leistung seines Vaters sein wird. Ich wünsche Niklas jetzt ganz besonders das erste Treffen mit seinem Sohn, den er bald zum ersten Mal treffen wird. Als Weltmeister.
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