Deutschland scheiterte erneut in der Gruppenphase Der Spiegel. ‚Wie peinlich! Wir sind ausgeschieden“, titelte Bild in Großbuchstaben. Die Deutschen eröffneten das Turnier mit einer „peinlichen“ Niederlage. „Schade. Nach Russland 2018 dachten wir: Schlimmer geht es nicht. Seit heute wissen wir: Es wurde schlimmer. Drei Turniere in Folge, bei denen wir nichts getan haben.“
Auch das Fazit im deutschen Fernsehen fällt hart aus: Der zweite vorzeitige Ausstieg aus der WM in Folge hat dem Ansehen deutscher Fußballer bei großen Turnieren ein Ende gesetzt. „Wir sind keine Turniermannschaft mehr“, sagte Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger, der als Analyst für den Fernsehsender ARD arbeitet.
Japan ging als Sieger aus dem Turnier hervor
Deutschland gewann gestern Abend das letzte Gruppenspiel gegen Costa Rica mit 4:2, wurde aber dank Japans überraschendem Sieg über Spanien (2:1) Dritter in der Gruppe. Bei der WM 2018 mussten auch die Deutschen nach der Gruppenphase die Heimreise antreten.
Der deutsche Fußball sollte laut Hitzlsperger einen kritischen Blick auf sich selbst werfen. „Sind wir wirklich so gut, haben wir wirklich so viele gute Spieler, wie wir denken? Ich bin mir nicht mehr sicher“, sagte unter anderem der 40-jährige Ex-Profi von Aston Villa und VfB Stuttgart.
„Das ist auch eine Frage der Mentalität“
Sami Khedira, der 2014 mit Deutschland Weltmeister wurde, verwies auf die Ausbildung der Spieler. „Wir haben spannende Angreifer, aber Fußball ist mehr als nur eine ‚Wette‘. Beim Fußball geht es auch um Mentalität“, sagte Khedira, der auf die „banalen Fehler“ der Abwehr während des WM-Spiels verwies.
Laut Khedira soll Bundestrainer Hansi Flick trotz des Sturzes noch eine Chance bekommen, sich zu beweisen. In weniger als zwei Jahren ist die Europameisterschaft in Deutschland. „Es ist klar, dass er sich selbst kritisch gegenübersteht. Er hat ein gutes Gespür für das Spiel, er kann Menschen inspirieren. Ich denke, er ist ein sehr guter Trainer.“
Hitzlsperger sagte auch, er halte es für Unsinn, den Trainer zu feuern. „Für Flick ist es eine bittere Erfahrung. Er hätte es bei der EM verdient besser gemacht.“
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