Über 18 Prozent weniger Schweine in Deutschland innerhalb von zwei Jahren | Pigbusiness.nl

Die deutsche Schweinehaltung befindet sich in einer Abwärtsspirale. In zwei Jahren haben 3.500 Landwirte ihre Schweineställe geschlossen. Derzeit laufen im Vergleich zu 2020 4,74 Millionen Schweine herum. Die ISN befürchtet einen weiteren Rückgang.

Der Schweinebestand in Deutschland bricht ein. In ganz Deutschland gibt es derzeit 18,2 % weniger Schweine als im November 2020. Am 3. November 2022 liefen in Deutschland insgesamt 21,3 Schweine herum. Das sind 4,74 Millionen (-18,2 %) weniger Tiere als vor zwei Jahren. Gegenüber 2021 ergibt sich ein Rückgang um 2,43 Millionen (-10,2 %). Für die verschiedenen Tierkategorien ergibt sich folgendes Bild. Mit Stand vom 3. November 2022 werden in Deutschland 9,7 Millionen Mastschweine (über 50 kg) gehalten. Das sind rund 1,3 Millionen Mastschweine (-11,7 %) weniger als ein Jahr zuvor. Die Ferkelzahl ging in den letzten 12 Monaten um 9,1 % (-636.700 Ferkel) auf rund 6,4 Millionen Tiere zurück. Im Vergleich zum November 2021 ging die Zahl der Zuchtsauen um 188.000 (-11,9 %) auf 1,4 Millionen Tiere zurück.

Unternehmen

Auch die Zahl der Schweinefarmen ist stark zurückgegangen. Am 3. November 2022 gab es in ganz Deutschland 16.900 Schweinemastbetriebe. Im Vergleich zum Vorjahr (November 2021) ist die Zahl der Schweinebetriebe um 10,1 % (-1.900 Betriebe) und im Vergleich zum November 2020 um 17,1 % (- 3.500 Betriebe) zurückgegangen.

10 Jahre

Im Vergleich zu den Zahlen vor zehn Jahren ist der Rückgang noch alarmierender. In zehn Jahren ist die Zahl der deutschen Schweinehaltungsbetriebe um nicht weniger als 43 % gesunken (-13.000 Betriebe). In diesem Zeitraum ging der Schweinebestand um 24,7 % oder 7,0 Millionen Tiere zurück. Da die Zahl der Betriebe schneller abnimmt als die Zahl der gezüchteten Schweine, ist der durchschnittliche Schweinebestand in den letzten zehn Jahren von 949 auf 1.259 Schweine pro Betrieb gesunken.

Schneller

Diese Zahlen zeigen laut ISN einerseits die erheblichen finanziellen Einbußen der Schweinehalter und andererseits das fehlende Vertrauen in die Politik. Laut ISN hat die Politik die wichtigen Weichen für die Schweinehaltung nicht gestellt. Schweinezüchtern fehlt es an politischer Unterstützung. Das ISN erwartet, dass sich der Rückgang fortsetzt und beschleunigt. „Wenn wir jetzt nicht schnell reagieren, wird es in Deutschland morgen keine Schweinemastbetriebe mehr geben, die die gesellschaftlich erwünschte Umstellung der Schweinehaltung noch umsetzen können“, warnt das ISN auf seiner Website.

Adelbert Eichel

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