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Der deutsche Energiekonzern Uniper warnt vor einem Milliardenverlust in den ersten neun Monaten dieses Jahres. Als Deutschlands größter Gasimporteur muss das Unternehmen extrem hohe Marktpreise zahlen, weil Russland die Gaslieferungen aus langfristigen Verträgen eingestellt hat.
Der Rückschlag habe zwischen Januar und September zu einem Nettoverlust von rund 3,2 Milliarden Euro geführt, teilt Uniper im Vorfeld der offiziellen Quartalszahlen mit, die nächste Woche veröffentlicht werden. Vor Steuern und Zinszahlungen war das Ergebnis mit 4,8 Milliarden Euro negativ. Das Unternehmen, das auch in den Niederlanden mit Kraftwerken aktiv ist, rechnet in den kommenden Quartalen mit deutlichen Verlusten.
Deutschland hat Uniper Anfang dieses Jahres durch die Verstaatlichung des Unternehmens für 8 Milliarden Euro vor dem Bankrott gerettet. Berlins Gesamtunterstützung für Uniper habe 30 Milliarden Euro erreicht und Gespräche über weitere Unterstützungen seien im Gange, berichtet das Unternehmen in seiner Gewinnwarnung.
Die Bundesregierung hofft, mit der Rettung von Uniper einen Dominoeffekt im Energiesektor zu vermeiden. Sollte Uniper insolvent gehen, wäre es auch für Energieversorger, die auf das Unternehmen angewiesen sind, schwierig, ihren Verpflichtungen nachzukommen. Die Situation wurde auch mit der Situation am Vorabend der Bankenkrise 2008 verglichen, als die Pleite der Bank Lehman Brothers den Finanzsektor erschütterte.
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