Ein 11-jähriger Junge wird in den Ermittlungen zum Tod eines 10-jährigen Mädchens am Dienstag in einer Jugendhilfeeinrichtung in Süddeutschland verdächtigt. Das gaben Polizei und Justiz am Freitagnachmittag bekannt.
„Erste Ergebnisse von Beweismitteln, die das 40-köpfige Ermittlerteam vom Tatort erhalten hat, weisen auf die Beteiligung eines 11-jährigen Jungen der Anstalt Wunsiedel hin“, heißt es in der Erklärung. Da der Beschuldigte das Strafmündigkeitsalter noch nicht erreicht hatte, wurde er vorsorglich in einer sicheren Anstalt untergebracht.
Polizei und Staatsanwaltschaft (OM) weisen darauf hin, dass die weitere Auswertung der „gerichtsmedizinischen Beweismittel“ und die Befragung des Jungen noch nicht abgeschlossen seien und noch einige Zeit dauern könnten. Ihren Angaben zufolge erfolgten die Maßnahmen in enger Zusammenarbeit mit den für die Jugend zuständigen Behörden.
Todesursache und Todeszeitpunkt des Mädchens müssen noch ermittelt werden. Warten auf den endgültigen Autopsiebericht. Die mögliche Beteiligung weiterer Personen ist noch nicht klar, kann aber nicht ausgeschlossen werden.
drei Teenager
Deutsche Medien berichteten am Mittwoch, dass die Ermittler ihre Ermittlungen auf drei Jungen (zwei 11-Jährige und einen 16-Jährigen) konzentriert hätten. Sie wären in eine Jugendschutzeinrichtung überstellt worden, hieß es unter Berufung auf Quellen aus „Sicherheitskreisen“.
Mitarbeiter der Jugendhilfeeinrichtung in der Stadt Wunsiedel, rund 90 Kilometer nordöstlich von Nürnberg (Bayern) und unweit der tschechischen Grenze, fanden das Opfer am Dienstag gegen 8.45 Uhr tot in einem Raum. Sie alarmierten die Rettungsdienste, aber ein medizinisches Notfallteam konnte nur den Tod des Mädchens feststellen. Sie wäre ein paar Stunden früher gestorben. Eine erste Obduktion ergab Hinweise auf einen unnatürlichen Tod „durch Fremdeinwirkung“. Der Ort, an dem das Opfer gefunden wurde, war laut Staatsanwaltschaft auch Tatort.
Fingerspitzengefühl
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sprach in Reaktion auf die Nachricht von der „hervorragenden Arbeit“ der Ermittler durch den Verdächtigen. „Dank der akribischen und sehr engagierten Ermittlungen konnte in relativ kurzer Zeit ein Tatbeteiligter identifiziert werden“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Er sprach von „sehr aufwändigen Ermittlungen“, insbesondere weil eine Vielzahl von Kindern und Jugendlichen befragt werden müssten. „Dafür braucht man viel Fingerspitzengefühl.“
Der gewaltsame Tod des Mädchens berühre ihn noch immer tief, fügte der Minister hinzu. „Das Leid von Eltern und Angehörigen muss unermesslich sein.“ Er hofft, dass die Ermittlungsarbeit der Polizei helfen kann, den „schrecklichen Verlust“ aufzuarbeiten.
Das Jugendhilfezentrum begrüßt 89 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 3 bis 18 Jahren aus ganz Deutschland. Aufgrund der Umstände können sie nicht zu Hause wohnen und Unterstützung für ihre Ausbildung erhalten. Aufgrund der Osterferien fehle derzeit „eine größere Gruppe“, sagte eine Sprecherin. Ihr zufolge betreibt ein Teil dieser Gruppe Wintersport.
Zweiter Fall in einem Monat
Der Tod des Mädchens in der Jugendhilfeeinrichtung sorgte deutschlandweit für Aufsehen. Tatsächlich ist dies innerhalb eines Monats der zweite Fall von Gewalt unter Jugendlichen in der Bundesrepublik. Am 11. März wurde ein 12-jähriges Mädchen tot in einem Waldstück im nordrhein-westfälischen Freudenberg aufgefunden. Ihre beste Freundin (13) und eine weitere Mitschülerin (12) gestanden, Luise erstochen und verbluten zu lassen. Sie hätten nach einem Streit aus Rache gehandelt.
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