Der Verein „Stimmen der Solidarität – Mahnwache Köln eV“ setzt sich für politische Gefangene in der Türkei ein. Im Oktober lädt der Verein zu seiner 100. Mahnwache, einer Veranstaltung mit Kerem Schamberger und einem „Fest der Solidarität“.
Der Verein geht seit April 2018 auf die Straße und setzt sich für politische Gefangene in der Türkei und anderen Ländern ein. In den vergangenen vier Jahren wurden Adil Demirci, Hozan Canê, Dilan rs, Hamide Akbayir, Mahmut Güneş und viele andere Opfer der ungerechten Politik der Türkei unterstützt.
„In dieser Zeit konnten wir nicht die Freiheit aller politischen Gefangenen feiern, aber wir konnten zumindest die Rückkehr aller unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Köln und Umgebung feiern. Die Solidarität, die wir während der Mahnwachen spüren, befeuert unseren Traum von einer besseren Welt weiter“, sagt Georg Krautkrämer im Namen der Initiative, die von deutschen Politikern wie Rolf Mützenich, Frank Schwabe, Gökay Akbulut, Berivan Aymaz, Andreas Kossitzky und unterstützt wird Claudia Brock-Storms wird unterstützt. Aus dem Kölner Rathaus bekundeten Andreas Wolter, Elfi Scho-Antwerpes, Dr. Ralf Elster und Jörg Detjen mit Ansprachen bei den Mahnwachen ihre Verbundenheit mit der Initiative.
100. Mahnwache im Oktober vor dem Kölner Hauptbahnhof
Am Mittwoch, 5. Oktober 2022, hält die Initiative von 18:00 bis 19:30 Uhr ihre 100. Mahnwache vor dem Kölner Hauptbahnhof. Die Redner sind Adil Demirci und Hamide Abkayır als Opfer, Andreas Wolter (Bürgermeister – Stadt Köln), Jörg Detjen (MdB – Die Linke), Lale Akgün, Çiler Fırtına (KulturforumTürkeiDeutschland) und der Journalist Kerem Schamberger.
Veranstaltung mit Kerem Schamberger
Im Anschluss an die Mahnwache lädt der Verein zu einer Tagung von Kerem Schamberger: „Der türkische Angriffskrieg und die Situation politischer Gefangener“. Kerem Schamberger ist Politikwissenschaftler und Autor und arbeitet derzeit als Referent zum Thema Migration und Flucht in der Öffentlichkeitsarbeit von Medico International.In der Ankündigung der Veranstaltung heißt es zu den Inhalten der Konferenz:
„Repression, Verhaftungen und Angriffskrieg stehen derzeit auf der Tagesordnung der türkischen Regierung unter Präsident Erdogan. Die Opposition geht davon aus, dass sich dies bis zu den Wahlen im nächsten Jahr nicht verbessern, im Gegenteil, die Situation sich verschlechtern wird. Dies spiegelt sich auch in der harten Haltung der türkischen Regierung gegenüber politischen Gefangenen, insbesondere kranken Gefangenen, wider. Menschenrechtsgruppen und Ärzte haben die sofortige Freilassung der ehemaligen Abgeordneten Aysel Tugluk gefordert, die an Demenz leidet und sechs Jahre und Monate in einem türkischen Gefängnis verbracht hat. Gleichzeitig führt die Türkei unter Präsident Erdogan einen Angriffskrieg gegen Rojava (Nordsyrien) und droht mit einer weiteren Invasion.
Die Veranstaltung findet am 5. Oktober um 19:30 Uhr im Friedensbildungswerk Köln, Obenmarspforten 7, in Zusammenarbeit mit den Stimmen von Solidarity Mahnwache Köln eV, Rote Hilfe Deutschland eV und dem Friedensbildungswerk statt.
Tag der Solidarität
Vom 21. bis 23. Oktober veranstaltet der Verein sein „3. Solidaritätsfest“ in der Stadthalle Köln-Engelshoven. In einer dreiteiligen Konferenz kommen Opfer, Angehörige und ehemalige Häftlinge, Politiker aus der Türkei und Deutschland sowie Menschenrechtler zu Wort.
Begleitet wird die Konferenz von Konzerten kurdisch-deutscher Musiker, einer Ausstellung mit Briefen, Zeichnungen und Texten aus türkischen Gefängnissen, der Präsentation einer Arbeit von Ali Zülfikar, einer Präsentation eines Buches mit Texten des inhaftierten Journalisten Nedim Türfent und einem Theaterstück von Merdan Akbayir.
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