Schweden und Finnland werden offiziell eingeladen, der NATO beizutreten

International30. Juni.’22 09:49Aktualisiert am 30. Juni 22 14:02AutorJoelle Baelde

Die NATO hat Schweden und Finnland offiziell eingeladen, dem Bündnis beizutreten. Eine Mitgliedschaft könne nicht schief gehen, freute sich Ministerpräsident Mark Rutte beim Nato-Gipfel in Madrid. Die Türkei akzeptierte viel schneller als erwartet. Aber was mich wirklich beeindruckt hat, war, dass die NATO ein neues strategisches Konzept präsentiert hat“, sagt Europa-Reporter Stefan de Vries.

Dieses neue strategische Konzept ist eine langfristige Vision der NATO, in der unter anderem Russland als direkte Bedrohung für NATO-Mitglieder identifiziert wird. Laut de Vries sind dies „ziemlich harte Begriffe“. Zudem wird erstmals China als mögliche Bedrohung für die Zukunft erwähnt. „Das Wort Bedrohung wird nicht verwendet, es wäre zu hart, aber man muss ein dominanteres China auf der Weltbühne berücksichtigen. Wir müssen uns darauf vorbereiten“, sagt De Vries.

empfindliche Gleichgewicht

Laut De Vries weckt der NATO-Beitritt der Finnen und Schweden große Genugtuung. „Aber gleichzeitig merkt man auch, dass die Bedrohung derzeit sehr groß ist. In der Ukraine läuft es nicht gut. Manche gehen davon aus, dass der Krieg jahrelang dauern wird.

Er fährt fort: „Die Vereinigten Staaten sind jetzt mit Joe Biden an Bord, aber es ist ein heikles Gleichgewicht. Europa muss sicherstellen, dass es weitgehend autark ist. Sie müssen viel unabhängiger und weniger abhängig von den Vereinigten Staaten werden. Weil man nie weiß.

Truthahn

Nahezu unmittelbar vor Beginn des Nato-Gipfels wurde der Stachel bereits von der Türkei, Schweden und Finnland genommen. Die Türken hielten den Beitritt der nordischen Länder im Visier, aber zu Beginn des Gipfels schien eine Einigung zwischen den drei Ländern erzielt worden zu sein. Die Türkei hat die Auslieferung von 33 Personen an Finnland und Schweden beantragt.

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De Vries weiß nicht, ob Erdogan eine Gegenleistung für seine Unterstützung erhalten hat. „Es wurde nichts darüber gesagt. Die Konsultationen fanden zwischen Schweden, Finnland und der Türkei statt. Die NATO hat sich nicht eingemischt. Es ist ein Sieg für Biden. Er hat sehr hart daran gearbeitet, dass Finnland, Schweden und die Türkei eine Einigung erzielen, aber Am Ende haben diese Länder es selbst arrangiert.

Sehr wichtige Entscheidungen

Bundeskanzler Olaf Scholz bezeichnete den Beitritt als „einen großen Moment in der Zusammenarbeit mit der Nato“. „Er hat wörtlich gesagt: Wir treffen hier sehr wichtige Entscheidungen für die Sicherheit Europas und der Welt“, erklärt Deutschland-Korrespondent Derk Marseille.

Scholz sagte auch, es gehe um die Stärkung des Bündnisses. Es musste passieren. Auch weil Finnland und Schweden zwei starke liberale Demokratien sind und außerdem Partner der EU und der EU-Mitgliedstaaten sind. Auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sagte, es gebe immer weniger liberale Demokratien auf der Welt. Die Autokratie in der Welt nimmt zu, daher ist es sehr wichtig, dass diese Art von Ländern jetzt auch der NATO beitritt“, sagte Marseille.

Letzter Tag

Der Nato-Gipfel in Madrid geht in seinen letzten Tag. Nachdem eineinhalb Tage lang Russland, die Ukraine und die Bedrohung aus dem Osten im Mittelpunkt standen, sprechen die Staats- und Regierungschefs der dreißig Mitgliedsstaaten nun über Gefahren an Europas Südgrenze. De Vries: „Wir werden auch die neue künftige Politik der NATO erörtern. Aber in ein paar Jahren kann sich viel ändern. Russland war 2010 noch ein eingeladener Partner. Leider ist es schlecht ausgegangen.

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Mariele Geissler

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