Ministerpräsident Rutte und Bundeskanzler Scholz treffen sich in Berlin. Gesprächsthema: Energie und Klima. Beim deutsch-niederländischen Klimagipfel, der zuletzt 2019 stattfand, sind auch die Minister Jetten, Adriaansen, Schreinemacher und Harbers dabei.
Auf der Agenda stehen Themen wie Energiesicherheit, grüner Wasserstoff und Infrastruktur. Und gerade beim elektrischen Fahren haben die Niederlande einen Vorteil gegenüber Deutschland. Auch dank Subventionen wurde hier ein flächendeckendes Netz an Ladestationen aufgebaut, während Deutschland noch nicht über ein derart komplexes Netz verfügt.
Deutschland und die Niederlande sind nicht nur im Handelsbereich eng verbunden, auch die Energiebeziehungen sind sehr intensiv. „Denken Sie an die Chemikalien, das Gas und das Öl, die von Rotterdam ins Ruhrgebiet gehen“, sagt der deutsche Korrespondent Derk Marseille. „Die beiden Länder müssen sich auch im Klimabereich genau anschauen, auch weil die europäischen Ziele in diesem Bereich verstärkt wurden. Deshalb kommt eine so große Delegation, das kommt nicht oft vor und insofern ist es ein besonderer Tag.
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Wasserstoff
Seit der russischen Invasion in der Ukraine hat Deutschland ein großes Energieproblem. Billiges Gas kommt nicht mehr aus Russland, und auch nach Sabotageschäden an den Nord-Stream-Pipelines scheint es auf Dauer nicht möglich. Deshalb liegt der Fokus vorerst unter anderem auf grünem Wasserstoff. „Deutschland arbeitet an einem Netzwerk zum Import von grünem Wasserstoff aus Nordafrika. Und die Niederlande drängen seit einiger Zeit darauf, das bestehende Gasnetz für den Transport von Wasserstoff zu nutzen. Aber es ist nicht genug.‘
Deshalb drängen beide Länder auf Innovationen, um die Klimaziele zu erreichen. Bereits 2021 wurde ein Innovationspakt unterzeichnet, um niederländischen und deutschen Unternehmen eine engere Zusammenarbeit in diesem Bereich zu ermöglichen. Diese muss aus verschiedenen Gründen wiederbelebt werden, schon weil beide Länder seitdem neue Kabinette haben. Laut Derk Marseille liegt der Fokus darauf, dass Unternehmen wie der Chipmaschinenhersteller ASML mit großen deutschen Chipherstellern zusammenarbeiten.
Groninger Gas
Es ist möglich, dass Deutschland einen neuen Antrag auf Gasförderung aus Groningen stellt. „Aber es steht nicht offiziell auf der Agenda. Aber wie Der Ökonom schreibt – Gas aus Groningen ist tatsächlich der einzige Game Changer in Europa, der es durch die aktuelle Phase geschafft hat. Trotzdem sollten wir heute keinen Durchbruch in diesem Bereich erwarten“, sagt Derk Marseille.
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Deutschland sucht seit einiger Zeit den Kontakt zu anderen Ländern, um die Energiekrise zu bewältigen. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte bereits im August in Kanada über den Abschluss von Wasserstoffabkommen gesprochen. Scholz wird noch in dieser Woche zu Gesprächen mit Ministerpräsident Sánchez in Spanien sein, auch hier steht die Energiekrise auf der Tagesordnung.
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