Rosneft offiziell unter der Aufsicht des deutschen Staates

Nachhaltigkeit16. September 22 15:42 UhrAutor: Rémy Kock

Deutschland interveniert beim russischen Ölkonzern Rosneft. Die Aktivitäten stehen nun offiziell unter staatlicher Aufsicht. Dies betrifft vor allem Raffinerien, in denen ein Großteil des Rohöls in Kraftstoff und andere Produkte umgewandelt wird.

Der unmittelbare Grund für die staatliche Überwachung sei, dass die Berliner Energieversorgung auf dem Spiel stehe, sagt Öl- und Gasexperte Ronald de Zoete. „Wenn systemrelevante Unternehmen in ihrer Aufgabe als Energieversorger auf Probleme stoßen, kann die Bundesregierung eingreifen. Dies ist auch jetzt der Fall, weil die drei betroffenen Unternehmen (Miro, BayernOil und PCK, Anm. d. Red.) aufgrund der Sanktionen ab dem 5. Dezember nicht mehr berechtigt sind, russisches Öl zu verarbeiten.

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Die Unternehmen, die russisches Öl in Kerosin, Benzin und Diesel umwandeln, sind de facto gezwungen, die Raffinerie nach diesem Datum zu schließen, wenn die Energie nicht mehr geliefert werden kann. Dies ist ein Problem, und im Moment scheint Rosneft nicht bereit zu sein, zusammenzuarbeiten, um eine Alternative zu diesem russischen Öl zu finden. Deshalb greift die Regierung ein.

Mandat

Und es ist nicht illegal, das weiß De Zoete. „Im Moment ist alles eine Frage des Eingreifens. Das bedeutet, dass die Managementebene ausgetauscht und Entscheidungen ohne die Zusammenarbeit von Rosneft getroffen werden können. Er weist darauf hin, dass sich dies wesentlich von einer Verstaatlichung des Unternehmens unterscheide. „Es stimmt nicht, dass in diesem Bereich Privateigentum in Staatseigentum übergeht. Dabei kann es sich entweder um gar keine Entschädigung oder um die Übernahme des gesamten Geschäfts zu einem Preis handeln.

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Laut De Zoete hat vor allem die zweite Option finanzielle Konsequenzen, eine Konservatorschaft hat das also nicht.

Rücksichtnahme

Deutschland erwägt finanzielle Konsequenzen gegenüber anderen Energieunternehmen. Deutschland wolle zum Beispiel einige Gaslieferanten verstaatlichen, was das Land weit tun könne, sagt De Zoete. „Es hängt stark von der Schwere eines Problems ab. Erst versucht man es anders zu lösen, und wenn das nicht klappt – wie bei Gazprom Germania – droht die Verstaatlichung.

Mariele Geissler

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