Niederländische Trucker werden vorerst weiterhin selbst be- und entladen

Niederländische Trucker werden vorerst weiterhin selbst be- und entladen

Vorschriften

In mehreren europäischen Ländern ist von einem Ladeverbot für Fahrer die Rede, um den Job attraktiver zu machen. Das Be- und Entladen gehört oft zu den täglichen Aufgaben niederländischer Trucker. Je nach Ladung ist vom Fahrer zu erwarten, dass er nicht nur die Fracht auf der Straße transportiert, sondern auch das Fahrzeug be- und entlädt.

Nach Spanien und Portugal erwägt auch, dass Frankreich ein Gebührenverbot für Autofahrer einführt. Das französische Verkehrsministerium hat eine Arbeitsgruppe eingesetzt, um die Möglichkeiten zu untersuchen. Die ersten Ergebnisse werden ab Januar 2023 veröffentlicht.

Wie auf der Iberischen Halbinsel wollen die Franzosen den Beruf des Lkw-Fahrers attraktiver machen. Der Mangel an Berufskraftfahrern ist in Frankreich und den Niederlanden erheblich, Verlader, Spediteure und Empfänger einigen sich auf das Be- und Entladen. Verlader und Spediteur vereinbaren, wer die Ware auf den LKW verlädt und wer sie am Bestimmungsort entlädt.

„Oft trifft der Empfänger bereits vor Ort Absprachen mit dem Spediteur“, erklärt Thomas Reitsma, Transportleiter bei Evofenedex. „Dann wird festgelegt, wer für die Ladung verantwortlich ist. Dort werden im Schadens- oder Fehlerfall vertragliche Vereinbarungen getroffen, damit sie wissen, was sie zu tun haben.“ „Nationale und internationale Transportgesetze schreiben nicht vor, wer von den Parteien laden oder entladen soll. Auch im CMR-Übereinkommen gibt es hierzu keine Regelungen. Bei grenzüberschreitenden Straßentransporten und Binnentransporten müssen Versender und Frachtführer daher selbst entscheiden, wer für die Be- und Entladung verantwortlich ist.

Die AVC 2002 (Algemene Vervoers Conditions 2002) enthalten Vereinbarungen darüber, wer die Ladung in den LKW ein- und auslädt. Die AVC 2002 gelten oft zusätzlich zum grenzüberschreitenden Transport durch die Verwendung des Standard-Frachtbriefs, sind aber nicht verpflichtend. Diese schreibt vor, dass der Versender der Fracht zu laden und zu löschen hat, sofern keine anderen Vereinbarungen getroffen werden. Dies ist natürlich je nach Transportart unterschiedlich. Ein Fahrer, der einen Lieferwagen voller Pakete fährt, erledigt das Be- und Entladen selbst.

Gefährliche Substanzen

In einigen Fällen ist es nicht so offensichtlich. Wenn es um einen LKW voller Gefahrstoffe geht, darf ihn nicht jeder entladen. Wer mit Cargo arbeitet, benötigt dafür zusätzliche Zertifikate. „Wenn es um gefährliche Stoffe wie Kraftstoffe geht, gehört auch die professionelle Ausbildung in ADR dazu. Und dann muss auch noch eine Einweisung und Beaufsichtigung vor Ort sein.

Bei internationalen Fahrern kann die Wahl am häufigsten die Entladung durch den Empfänger sein, um Missverständnisse zu vermeiden. „Ob es sich um eine internationale oder nationale Fluggesellschaft handelt, Sie müssen nur die Vereinbarungen haben. Ausländische Fahrer können aufgrund der Sprachbarriere oft vor Ort verwirrt werden. Die Verwechslungsgefahr ist dann größer. Man sieht, dass die Terminals auch mehr mit Piktogrammen arbeiten, um die Anleitung verständlicher zu machen.

Risiken

In Deutschland kommt es beim Be- und Entladen häufig zu Unfällen. Im gesamten Jahr 2021 ereigneten sich dort mehr als 88.000 Unfälle beim Be- und Entladen von Lkw, teilte die BG Verkehr mit. Diese Unfälle forderten 48 Todesopfer und in 1.200 Fällen war der Schaden so groß, dass Entschädigungen gezahlt wurden.

Dies könnte auch eine Überlegung für die Einführung eines Ladeverbots für Autofahrer sein. Trucker wissen nicht immer, wohin sie liefern und müssen mit vielen verschiedenen Leuten zusammenarbeiten. In den Niederlanden ist die Situation jedoch anders.

Der jährliche Sicherheitscheck der niederländischen Arbeitsaufsichtsbehörde zeigt, dass im Jahr 2021 insgesamt 3.482 Unfälle dem Inspektionsdienst gemeldet wurden, von denen 1.937 untersucht wurden.

Die niederländische Arbeitsaufsichtsbehörde führt keine speziellen Zahlen zu Unfällen beim Be- und Entladen. Unter den untersuchten Arbeitsunfällen ereigneten sich 210 in der Logistik- und Transportbranche und 15 Menschen starben. In keiner anderen Branche war diese Zahl so hoch.

Dennoch sieht der Prüfdienst beim Be- und Entladen noch kein alarmierendes Bild. Evofenedex gibt auch an, keine Hinweise auf steigende Risiken beim Umgang mit der Ware erhalten zu haben.

Angenehme Abwechslung

Reitsma sieht daher in absehbarer Zeit kein niederländisches Ladeverbot. „Ob ein Fahrverbot den Beruf des Kraftfahrers unbedingt attraktiver macht, weiß ich nicht. Es kann auch eine schöne Abwechslung sein, etwas anderes zu tun, als nur hinter dem Lenkrad zu sitzen.

Auch ein generelles Ladeverbot für Trucker hat die Regierung noch nicht untersucht. „Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen ist in erster Linie etwas zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer“, sagte Richard Funnekotter vom Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft im September gegenüber NT. „Das Ministerium für Soziales und Beschäftigung bietet Unterstützung bei der Gesetzgebung zu den Arbeitsbedingungen. Beispielsweise können Vereinbarungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu Gehalt, Zeitdruckabbau und Reisezeiten getroffen werden.

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Poldie Hall

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