DEN HAAG (ANP) – Wenn es nach Ministerin Sigrid Kaag (Finanzen) geht, können öffentliche Unternehmen wie die Niederländische Eisenbahn und Schiphol nur dann im Ausland investieren, wenn sie auch zum öffentlichen Interesse dieser Unternehmen in den Niederlanden beitragen. Für Tätigkeiten, die ausschließlich dem Geldverdienen dienen, wird es bald keinen Platz mehr geben.
NS musste im vergangenen Jahr bei der in finanzielle Schwierigkeiten geratenen deutschen Tochtergesellschaft Abellio energisch eingreifen. Es hat auch Fragen in der Den Haager Politik über den Nutzen und die Notwendigkeit der Auslandsabenteuer der Eisenbahngesellschaft aufgeworfen, die auch in Großbritannien aktiv ist. Auch Schiphols Beteiligungen an ausländischen Flughäfen wurden kritisiert.
In ihrer neuen Beteiligungspolitik macht die Kaag deshalb Schluss mit den „Auslands- und Auslandsaktivitäten“ von Unternehmen, die sich (mit-) im Besitz des Staates befinden. „Aktivitäten, die ausschließlich gewinnorientiert sind und nicht öffentlichen Interessen dienen oder mit niederländischen Kernaktivitäten verbunden sind, können grundsätzlich nicht mit meiner Zustimmung rechnen.“
Eine vorbildliche Rolle
Kaag erwartet zudem, dass staatliche Beteiligungen „in ihrer eigenen Branche eine Vorbildrolle einnehmen, um einen positiven Einfluss auf Mensch, Gesellschaft und Klima zu verfolgen“. Das bedeutet, dass sie sich ehrgeizige Ziele in Bereichen wie Klima, sicheres Arbeitsumfeld, Menschenrechte, finanzielle Transparenz und Korruptionsbekämpfung setzen müssen.
Auch die Mitarbeiter dieser Unternehmen sollten etwas von der neuen Beteiligungspolitik mitbekommen. Der Minister will, dass Themen wie akzeptable Arbeitsbedingungen und ein Gehalt, mit dem man gerade auskommen kann, mehr Beachtung finden. Darüber hinaus will er auch bei der Zusammensetzung von Vorstand und Aufsichtsrat verstärkt auf Vielfalt achten.
„Preisgekrönter Organisator. Social-Media-Enthusiast. TV-Fan. Amateur-Internet-Evangelist. Kaffee-Fan.“