Kronos verändert die Landwirtschaft mit einer Innovation von vor 40 Jahren

Über die Kronos GmbH

  • Gründer: Tim Bögel, Benjamin Tautenhahn, Matthias Marsel, Marvin Elz
  • Gründungsjahr: 2021
  • Mitarbeiter: 5
  • Eingenommene Beträge: 800.000 € öffentliche Förderung, 100.000 € BA und Eigenkapital
  • Ultimatives Ziel: Globale Marktbeherrschung

Vor etwa 40 Jahren gründete eine Gruppe von Ingenieuren aus Technische Universität Dresden in der ehemaligen DDR eine geniale Idee für Landwirte. Sie wollten die Pflüge nach einem Energiesparprinzip verbessern. Sie recherchierten, entwickelten ein Produkt und fanden ein Unternehmen, mit dem sie zusammenarbeiten konnten. Das Unternehmen ging bankrott. Nicht, weil die Idee schlecht war, sondern einfach, weil die Idee ihrer Zeit voraus war. Vor einigen Jahren machten sich Ingenieure derselben Universität auf die Suche nach einem Projekt und entdeckten ihren Beruf neu. Chronos wurde geboren. Kronos-Mitgründer Tim Bögel sprach über die Innovation der heutigen Startup-Episode.

Was verstehen Sie unter dem Slogan „Wir sind der Tesla der Landtechnik“?

„Wir fanden diesen Ausdruck in den frühen Stadien unseres Projekts, um Aufmerksamkeit zu erregen. Erstens sind die meisten Anleger mit der Landwirtschaft nicht vertraut. Da wir uns aber noch in der Anfangsphase unseres Wachstums befinden und nicht wirklich mit einem großen Unternehmen wie Tesla mithalten können, verwenden wir diesen Slogan nicht mehr.

Junger Mann mit kurzen schwarzen Haaren und Brille, leicht lächelnd
Tim Bögler, Mitbegründer von Kronos

Wie kommt es, dass Sie mit dieser Technologie viel effizienter arbeiten können?

„Der Boden auf einem Feld kann sehr unterschiedlich sein. Pflügen beispielsweise ist besonders schwierig, wenn der Boden sehr trocken ist. Früher mussten Landwirte schwierige Teile des Feldes mehrmals umpflügen. Mit der Kronos-Technologie müssen sie dies nur einmal tun. Unsere App heißt Rotapull. Sie können mit diesem Werkzeug auf verschiedenen Bodenarten arbeiten. Unsere Innovation besteht aus drei Teilen: dem Bodenbearbeitungswerkzeug Rotapull, einem Generatormodul und einem Feldscanner mit Sensorik. »

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Können Sie die Sensorik näher erläutern?

„Der Rotapull wird von einem Traktor mit eingebauter Sensorik, dem Geländescanner, gezogen. Er prüft die Qualität des bearbeiteten Bodens. Mit einer Verzögerung von nur wenigen Sekunden – nachdem der Traktor nur drei bis fünf Meter zurückgelegt hat – gibt es diese Information an den Traktorfahrer weiter. Er kann die Rotapull-Einstellungen sofort an die Bodenqualität des zu bearbeitenden Feldes anpassen.

Da dies alles auf digitaler Technologie basiert, erhält der Landwirt anschließend einen detaillierten Bericht mit Angaben zum Kraftstoffverbrauch und anderen Daten. Dies ermöglicht ihm eine genaue Kostenkalkulation. Damit könnten Kleinbauern gemeinsame Geräte einfach teilen, etwa wenn einzelne Betriebe zu klein sind, um sich selbst eine solche Maschine anzuschaffen. »

Der Rotapull mit angebauter Sensorik prüft die Qualität des gepflügten Bodens und gibt sekundenschnell Auskunft.

Für welche Unternehmen ist es geeignet?

„Auf jeden Fall ist es nicht geografisch festgelegt. Es hängt eher mit der Qualität des Bodens zusammen. Neben trockenen Böden können mit Kronos-Technologie auch Sandböden und nasse Felder effizienter gepflügt werden. Die Größe des Unternehmens spielt eine wichtigere Rolle als der Standort. Um unsere Technologie rentabel zu machen, muss das Unternehmen über eine Fläche von mindestens 100 Hektar verfügen. Hier in Sachsen liegt die durchschnittliche Betriebsgröße bei 160 Hektar, wobei es erhebliche Größenunterschiede gibt. Vorerst konzentrieren wir unsere Akquisitionsbemühungen auf die deutschsprachigen Länder: Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Haben Sie eine landwirtschaftliche Ausbildung?

„(lacht) Oh nein, wir sind alle Stadtkinder. Wir haben uns in der Mittelschule damit beschäftigt, als wir nach einem Projekt gesucht haben, an dem wir arbeiten können. Wir hatten bereits im College an Projekten gearbeitet und dies war eine gute Gelegenheit für uns, unsere Fähigkeiten einzusetzen. Drei von uns sind Maschinenbauingenieure und einer von uns ist Mechatroniker.

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Foto: Die digitale Geländeanalyse gibt genaue Auskunft über die Qualität des Bodens. Foto: Kronos GmbH

Helfried Beck

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