Fotografie, Installationen und Collagen – Ausstellungen, die diesen Herbst in Deutschland zu sehen sind

In diesem Herbst ist in Düsseldorf eine große Retrospektive von Reinhard Mucha zu sehen. In Koblenz haben Anne & Patrick Poirier anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des Ludwig Museums eine reflektierende Ausstellung geschaffen. Im November wird in diesem Museum eine eindringliche Ausstellung mit zwei Holocaust-Überlebenden eröffnet: Boris Lurie & Wolf Vostell. Das Max-Ernst-Museum in Brühl zeigt eine Ausstellung mit Fotografien, die einen guten Eindruck von Max Ernsts Leben vermitteln.

Der Mucha – Ein Anfangsversprechen

Der Düsseldorfer Künstler Reinhard Mucha gehört zu den Künstlern, die im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts eine neue postminimalistische europäische Skulptur entwickelt haben. Kunst in Museen und Galerien steht er kritisch gegenüber. Seine großen Werke bestehen aus Einrichtungsgegenständen wie Holzmöbeln oder Badezimmerkeramik. Neben Alltagsgegenständen verwendet er Gegenstände aus der Ausstellungstechnik und der Präsentation von Kunst.

Im K20 sind 3 große Werke und einige kleinere zu sehen. Zusammen bilden sie eine große Installation. Das K21 beherbergt die zentrale Arbeit Das Deutschlandgerät, die ursprünglich 1990 für den deutschen Pavillon der Biennale in Venedig entworfen wurde und seit 2004 Teil der Dauerausstellung ist. Darüber hinaus werden 60 sorgfältig ausgewählte Werke aus den letzten 40 Jahren gezeigt. Retrospektive Ausstellung von Reinhard Mucha im K20 und K21 in Düsseldorf – bis 22. Januar 2023

Anne & Patrick Poirier – Zerbrechlichkeit

Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des Ludwig Museum Koblenz haben Anne & Patrick Poirier eine Ausstellung geschaffen, die auf die Gründung, aber auch in die Zukunft blickt. Das französische Künstlerehepaar entwarf vor 30 Jahren eine Skulptur für die Terrasse des Museum Ludwig. Die Ausstellung thematisiert die Fragilität der Kultur und das kollektive Gedächtnis der Gesellschaft. Die Welt der verlassenen Objekte und der Natur werden ebenfalls diskutiert. Sie sehen darin einen Überblick über die Orte der Antike, die die Vorstellungskraft (das kollektive Gedächtnis) ansprechen. Und sie lassen diese Welt mit der digitalen Welt kontrastieren. Jubiläumsausstellung im Museum Ludwig in Koblenz – bis 30.10.2022

Boris Lurie und Wolf Vostell. Kunst nach dem Holocaust – Eine Kunst des Überlebens

Die Ausstellung Boris Lurie & Wolf Vostell. Art after the Shoah – An Art of Survival versammelt zum ersten Mal die Arbeiten dieser ausgesprochenen Künstler. Beide stellen die Shoah (Hebräisch Holocaust) in den Mittelpunkt ihres Schaffens seit Ende der 1950er Jahre, viele mieden dieses heikle Thema, konfrontierten das Publikum aber mit den grausamsten Bildern. Indem sie diese mit zeitgenössischer Werbung mischen, ist ihre Arbeit sowohl eine Anklage gegen die Konsumgesellschaft der Nachkriegszeit als auch gegen das Schweigen der Vergangenheit.

Boris Lurie wurde 1924 in Russland geboren, überlebte das Konzentrationslager und ließ sich nach der Befreiung in New York nieder. Wolf Vostell, 1932 in Leverkusen geboren, floh während des Krieges mit seiner Familie nach Tschechien. Nach dem Krieg kehrte er nach Deutschland zurück. Neben einer gemeinsamen Thematik setzten die beiden Künstler in den 1950er Jahren unabhängig voneinander Collage- und Montagetechniken ein.Vostell gilt als einer der Pioniere von Video, Installation und Happening. Lurie war ein sozial und politisch engagierter Kunstförderer und lehnte den Kunsthandel entschieden ab. Museum Ludwig in Koblenz – 13.11.2022 – 29.01.2023

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Bild. Das Leben von Max Ernst in Bildern

Max-Ernst-Museum in Brühl – 30.10.2022 – 12.02.2023
Max Ernst ist einer der meistfotografierten Künstler des 20. Jahrhunderts. Persönliche Momentaufnahmen, klassische Porträts und mit Künstlerfreunden inszenierte Kompositionen erzählen von seiner vielseitigen Persönlichkeit und seinem ruhmreichen Künstlerleben.
Die Ausstellung enthält etwa 150 Fotos, die ein gutes Bild seines Lebens vermitteln. Ein Leben, das von zwei Weltkriegen und anderen historischen Ereignissen geprägt war. Auch die verschiedenen Orte, an denen er lebte, werden aufgegriffen: zuerst das Rheinland, dann Paris, später die Vereinigten Staaten (im Exil) und schließlich wieder Europa. Er schloss sich den Dadaisten und den Surrealisten an.
Die Ausstellung ist aus der umfangreichen Sammlung des Max Ernst Museums zusammengestellt, unter anderem mit Fotografien von Berenice Abbott, Henri Cartier-Bresson, Robert Lebeck, Lee Miller, Irving Penn und Man Ray. Außerdem wird erstmals eine Schenkung von Dorothea Tanning, der vierten Ehefrau von Max Ernst, gezeigt.

Weitere Ausstellungen in Deutschland s www.exhibitions-duitsland.nl.

Adelbert Eichel

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