Energieabwertung und Russland treiben Siemens in die roten Zahlen

MÜNCHEN (AP/DPA) – Der deutsche Industriekonzern Siemens hat im Quartal zum ersten Mal seit fast 12 Jahren wieder einen Verlust erlitten. Das negative Ergebnis resultiert aus einer milliardenschweren Abschreibung auf den Wert der Beteiligung des Konzerns an der ehemaligen Energiesparte Siemens Energy und den Kosten für die Schließung des Betriebs in Russland, wo sich Siemens wegen des Ukraine-Krieges zurückzieht.

Der Münchner Konzern musste im dritten Quartal seines angeschlagenen Geschäftsjahres einen Nettoverlust von 1,5 Milliarden Euro hinnehmen. Die Ende Juni angekündigte Abschreibung von Siemens Energy belastete das Ergebnis um 2,7 Milliarden Euro. Abschreibungen auf Russland-Aktivitäten beliefen sich auf 600 Millionen Euro. Siemens Energy hat vor allem mit Problemen bei seiner spanischen Windtochter Siemens Gamesa und der Restrukturierung seines Russlandgeschäfts zu kämpfen.

Auch für das laufende Geschäftsjahr muss Siemens aufgrund der Abschreibungen im dritten Quartal seine Gewinnprognose senken. Die Umsatzprognosen bleiben unverändert. Abgesehen von den Problemen im Energiebereich und der russischen Aufwandsposition hat Siemens weiterhin gute Geschäfte gemacht. Der Umsatz stieg um 11 % auf 17,9 Milliarden Euro und der Gewinn im Industriebereich um 27 % auf 2,9 Milliarden Euro.

Der Auftragsbestand stieg um 22 Milliarden Euro auf einen Rekordwert von 99 Milliarden Euro. „Wir haben das richtige Angebot und die richtige Strategie, um auch in unsicheren Zeiten erfolgreich zu sein“, sagte CEO Roland Busch.


Poldie Hall

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