Radim Passer, ein tschechischer Millionär mit einer Vorliebe für schnelle Autos, hielt es für eine gute Idee, die Höchstgeschwindigkeit seines Bugatti Chiron auf der deutschen Autobahn zu testen. An einem frühen Sonntagmorgen erreichte er auf der A2 zwischen Berlin und Hannover eine Höchstgeschwindigkeit von 417 km/h.
Auf einer A2-Geraden mit 417 km/h in einem Bugatti Chiron
Unter dem Youtube-Video die Passer Anfang Januar veröffentlichte, schrieb er, dass Sicherheit Priorität habe. „Dieser Teil der A2 ist gerade und 10 Kilometer lang, dreispurig und übersichtlich.“ Nur um sicherzugehen, dankt Passer auch Gott für die Sicherheit und die guten Bedingungen, um 417 km/h zu erreichen.
Die Bundesregierung hält das Verhalten eines tschechischen Millionärs für unverantwortlich
Doch die Bundesregierung geht davon aus, dass der Tscheche die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer gefährdet hat. Das Video zeigt den Bugatti, der andere Autos mit extrem hoher Geschwindigkeit überholt. In einer Pressemitteilung weist das Verkehrsministerium auf die deutsche Straßenverkehrsordnung hin, die vorschreibt, dass sich Verkehrsteilnehmer nicht so verhalten dürfen, dass sie andere gefährden.
Auf einigen Abschnitten der Autobahn gilt eine Richtgeschwindigkeit von 130 km/h
Auf der Autobahn beträgt die empfohlene Geschwindigkeit 130 km/h. Überholen ist mit seinem schnellen Chiron bei 400 km/h also nicht strafbar. Im Falle eines Unfalls kann der Richter nur feststellen, dass jemand unverantwortlich gehandelt hat, indem er so schnell gefahren ist, und dass die Verantwortung daher (mit) bei ihm liegt.
In Deutschland werden Stimmen laut, ein Tempolimit einzuführen
In Deutschland wird seit Jahren gefordert, eine 130-km/h-Grenze auf Autobahnen einzuführen. Aber jedes Mal scheint es, dass es keinen politischen Willen gibt. Eine aktuelle Studie des ADAC (dem deutschen Äquivalent des ANWB) zeigt, dass 55 % seiner Mitglieder ein Tempolimit wollen.
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